Heft 
(1907) 15
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6. (4. außerordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.

St. Stephans, St. Johannis-Baptist und zuletzt St. Katharina'» verbürgen, welcheMaria in der Sonnen umgeben, wurde unsern Herzen durch Herrn Krause das Adagio aus der 0. Sonate von Mendelssohn nahege­bracht. Schon am Eingänge hatte uns der Orgelmeister mit einem Präludium nebst Fuge vonJ.S. Bach in D-moll begrüßt; ein Präludium von J. S. Bach in C-dur entließ uns, nachdem wir die Gewölbemalereien eingehender Betrachtung gewidmet. Was sonst noch das Innere wie Aussehen dieses sehr alten Probsteigotteshauses und das eingehende Resultat unserer mehrwöchentlichen Untersuchungen in ihm an betrifft, wird in der Archivarbeit genauer zu finden sein.

Die Zeit des Mittagessens war gekommen aus den angekün­digten 8(> Teilnehmern waren durch Strausberger und sonstigen Anschluß deren 153 geworden, eine schwere Aufgabe für denSonnenwirt Herrn ßrachmann, der uns gastlich herbergte. Diese unerwartet so stattlich gewordene Zahl von Mittagsgästen wollte verpflegt sein und das noch dazu schnell. Infolge der waltenden Fürsorge wie Um­sicht gelang das Kunststück. Dieses gemeinschaftliche Essen diente zu reichem Gedankenaustausch zeitweilig konnte man im Saale kaum sein eigenes Wort verstehen. Hier begrüßte auch von Stadtwegen der Beigeordnete Herr Müncheberg die erschienenen Brandenburgia- leute wie deren Gäste. Er zeigte sich mit unsern Bestrebungen sehr eingehend vertraut, hieß alle herzlich willkommen und betonte in zuvorkommendster Weise die oft beobachtete Tatsache, daß dergleichen historische Besuche den Ortseinwohnern erst den Wert der von ihnen besessenen Altertümer zeigen, ja sogar sie auf verschiedenes bislang Übersehenes aufmerksam machen. Zum Schluß erinnerte der Herr Beigeordnete, dem sich verschiedene Ratsmitglieder angeschlossen, au die Zeiten der Askanier und der Mark überhaupt an den Mark­grafen von Brandenburg und fand darin einen glücklich empfundenen Anlaß, des deutschen Kaisers und Königs von Preußen als unseres Brandenburgischen Markgrafen zu gedenken, eine Erinnerung, der ein donnerndes Hoch auf den Landesherrn folgte.

Unser Vorsitzender Herr Geheimer Rat Friedel sprach in gegründeter Weise unsern herzlichen Dank für die heut und sonst so­viel in Strausberg erfahrene entgegenkommende Freundlichkeit aus, die unsere Wanderfahrt so gütig getragen und ihr zu so schönen Resul­taten verholfen. Er schloß mit einem Hoch auf das glückliche Ge­deihen, Wohlergehen und Sichfortentwickeln der ersichtlich mächtig vorwärtsstrebenden altehrwürdigen Stadt am Straus, das einen brausenden Wiederhall bei allen Teilnehmern fand. Unser Mitglied Herr Pfarrer Giertz gedachte der heut so zahlreich anwesenden Damen, die unsere Bestrebungen anerkannt und dauernd so freundlich unterstützten. Auch hier bildete das wohlverdiente und laut durch den