Wanderungen über märkische Friedhöfe.
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Erde türmt auf Erden Schloß, Burg und Stein!
Erde spricht zur Erde:
Alles wird mein!
Hierher gehört dem Sinne nach wohl auch die Inschrift des einfach schönen Kriegerdenkmals zu Fürstenwalde: Seinen Söhnen das
trauernde Fürstenwalde. —
Ernst mahnt es uns auch von der Front des Jagdhauses Dreilinden bei Wannsee:
Hin geht die Zeit, her kommt der Tod,
O Mensch, tu recht und fürchte Gott!
Etwas naiv auf dem neuesten Rixdorfer Kirchhof:
Dem Herzen nah’, dem Auge fern,
Ach Karl, wie hätten wir dich all’ noch so gern.
Vorn Kirchhof zu Bergbolz (bei Rehbrücke) stammt:
Wir können’s nimmer Dir vergelten,
So herzlich hast Du uns geliebt;
Dir lohne in den bessern Welten Des Vaters Ilaud, die ewig gibt.
Mehrfach mitgeteilt ist da die schöne Grabsclirift von Käte Branconi im Kirchlein zu Dahlem:
AVer hat Euch Wandervögel Die Wissenschaft gelehrt,
Daß ihr auf Land und Meeren Nie falsch die Flügel kehrt?
Daß ihr dieselbe Palme Im Süden stets gewählt,
Daß ihr die alte Linde Im Norden nicht verfehlt!
(Am Stein an der Kirchmauer eine alte Linde!)
Zn Garzin in der Mark lesen wir:
Hier ruht der Wüstendorf Johann,
Er war ein müder Wandersmann,
Gebettet schwer im Sündenbann.
O Herrgott, rieht mit Mild’ den Mann,
Denn niemals er den Wunsch ersann,
Des Lebens Pfad zu treten an. <
Eine alte Leichensteininschrift von 1578 in der St. Gotthardkirche zu Brandenburg a. H. lautet:
Der nicht hört die Stimm der armen