8. (3- ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres
Mittwoch, den 26. September 1906, abends 7 l / a Uhr im Brandenburgischen Ständehause.
Vorsitzender Herr Geheime Regierungsrat E. Friedei.
Von demselben rühren die Mitteilungen zu I bis X C III her.
A. Allgemeines.
I. Der Vorsitzende begrüßt die Mitglieder und Freunde desselben zum Beginn des Winterhalbjahres.
II. In Dresden hat die Versammlung für Volkskunst und Volkskunde vom 7. bis 9. dieses Monats unter großer Teilnahme auch von Mitgliedern der Brandenburgs getagt.
III. Zur 7. Tagung für Denkmalpflege und Denkmalschutz in Braunschweig liegt für den 28. und 27. dieses Monats eine Einladung vor, der Folge zu leisten gebeten wird.
IV. Berliner Waldschutz-Verein. Auf diesen neu begründeten Verein wird unsere Brandenburgs durch seinen Schriftfüher Herrn Dr. Ludwig Jabionski, Kronprinzenufer 2, den wir heut als Gast begrüßen, aufmerksam gemacht. Der Verein gründete sich am 25. Mai dieses Jahres unter Vorsitz des Geheimen Medizinalrats Prof. Dr. Ewald und des Oberst a. D. Galli zum Schutz, insbesondere zur Reinhaltung der Wälder um Berlin. Die Nützlichkeit dieser Unternehmung wird behördlich anerkannt, unter andern hat der Berliner Magistrat hierfür 100 Mark bewilligt. Die Umgebung des Bahnhofes Grunewald, eine der schlimmsten Stellen, auf 1250 m Länge und 250 m Breite zu säubern, war die erste Tat des Vereins. Wir begrüßen dem Verein herzlich und wünschen ihm als Heimatfreunde besten Erfolg. Der Jahresbeitrag ist nur 1 Mark, wir empfehlen der nützlichen Vereinigung beizutreten.
V. Menschliche Waldfeinde. Auf dem Brandenburgischen Städtetag bewegte sich (Zeitungsnachrichten zufolge) am 25. dieses Monats folgende Diskussion über Vorschläge der Herren Justizrat Dr. Baumert—Spandau und Stadtforstrat Wilski — Frankfurt a. O., betreffs Ausnutzung der städtischen Wälder für gemeindliche Zwecke, Bauten, Konzert-, Sport- und Erholungsplätze. Herr Baumei’t berichtete wie folgt.
Der Stadtwald ist mit der Stadt durch einen möglichst schattigen Weg, mindestens durch einen Fußsteig, der auf beiden Seiten mit Bäumen bepflanzt ist, zu. verbinden. Im Stadtwald ist mindestens ein
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