274
8. (3. ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.
allgemeiner Fest und Spielplatz anzulegen, in der Nähe der Spielplätze Gastwirtschaften oder Erholungsstätten, die an geeignete Bewerber zu verpachten sind. Wasserflächen im Stadtwald sind durch geeignete Fußwege zugänglich zu machen um möglichst das Baden und Kahnfahren zn ermöglichen. Waldrestaurationen sind in der Mitte oder am Ende (nicht schon am Anfänge!) des Waldes zu errichten; unter Umständen genügen auch bloße Untex-kunftshütten. Tn der Nähe der Spielplätze sind an Bürger zu billigem Preise Waldflächen von 1—3 a zu besonderem Aufenthalt zu vermieten. Wird der Wald der Bebauung erschlossen, so sollte damit möglichst in der Mitte begonnen werden, während man die Außenteile (Ränder) erhalten müßte. Zu bevorzugen ist landhausmäßige Bebauung und diese durch Eintragung in das Grundbuch zugunsten der Stadt sicher zu stellen. In der Nähe der Spielplätze und Restaurationen ist der Hochwald durch Plänterwirtschaft zu erhalten. Zu diesen Wünschen nahm als praktischer Forstmann Stadtforstrat Wilski- Frankfurt a. 0. Stellung. Er erkannte das Bedüi-fnis des Publikums auf Erholung an, führte aber alle die bekannten Unerzogenheiten des Publikums alsScliwierigkeitfürdieForstvei-waltungan, die Wälder zu öffnen. In einer alten Schrift habe er einst gelesen: „Das schädlichste Insekt ist 'der Berliner“ (Große Heiterkeit.) Es müßte freilich zugegeben werden, daß das Pnblikum aus Unkenntnis sündige, aber die Erfahrung zeige doch, daß auch nicht selten Übermut und Rohheit im Spiele seien. Stadtforstrat Wilski machte dann auch seinerseits Vorschläge zur Erschließung der Wälder, sich dabei in manchen Punkten mit dem ersten Berichterstatter berührend. Er empfahl auch die neuerdings auftretenden Waldschutzvereine zu unterstützen. Jedenfalls müssen die Wälder den Städten auch als Finanzquelle ei’halten bleiben. — Ein Beschluss wurde in dieser Frage nicht gefaßt.
Immer vorausgesetzt, daß in der Wiedergabe des Sitzungsberichts keine Irrtümer vorgekommen, müssen wir die gefallene Äußerung des Stadtforstrats als eine höchst bedauerliche, schiefe und deplazierte erklären. Gespannt wären wir, den Titel der „alten Schrift“ zu hören, wir müssen uns dieserhalb noch besonders unser Urteil Vorbehalten. Daß die Städter im allgemeinen, da sie in den Wäldern das größte Kontingent der Besucher liefern, auch solche Menschen unter sich begreifen, welche die Forst schädigen, namentlich durch Scheuchen des Wildes, mag zugegeben werden, aber es ist durchaus unrichtig, in dieser Hinsicht die Berliner besonders zu denunziei’en. Gerade von Berlin aus gehen die Schutzbestrebungen für den heimatlichen Wald aus. Unsere heutige Mitteilung unter IV ist ein Beweis dafür; wer die Mitteilungen der Brandenburgia und die des Bundes-Heimatschutzes liest, an die Bestrebungen von Rudorff, Robert Mielke und vieler anderer Bei’liner zum Schutz unserer heimatlichen Natur denkt, der muß den