Heft 
(1907) 15
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8. (3. ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.

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9. Die Vertreter-Versammlung tritt mindestens einmal im Jahre wahrend des Verbandstages zusammen. Ausserordentliche Vertreter- Versammlungen werden in dringenden Fällen vom Vorstände berufen; er muß sie berufen, mit Angabe des Grundes und Zweckes, wenn min­destens 5 Vereine es verlangen.

10. Die Vertreter-Versammlung wählt den Vorsitzenden des Vor­standes und 8 Beisitzer, möglichst aus den Hauptteilen des Verbands­gebietes. Zwei Beisitzer bilden mit dem Vorsitzenden einen engeren Ausschuss zur Führung der laufenden Geschäfte und sollen ihm mög­lichst nahe wohnen.

11. Die Vertreter-Versammlung wählt den Ort des nächsten Ver­bandstages. Sie nimmt den Geschäfts- und wissenschaftlichen Bericht sowie die Rechnungsablage des Vorstands entgegen und erteilt diesem Entlastung. Sie beschließt über die beim Vorstande gestellten Anträge, bezw. die vom Vorstande vorläufig getroffenen Anordnungen.

12. Sie entscheidet mit einfacher Stimmenmehrheit der vertretenen Vereine und Institute. Ein Vertreter kann nicht mehr als 3 derselben vertreten. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzen­den. Für Satzungsänderungen ist eine a / 3 -Mehrheit erforderlich.

XXII. Von der Jubelfeier des 450jährigen Bestehens der Universität Greifswald am 2. August dieses Jahres haben wir mit Freude und Interesse Kenntnis genommen. Liegt doch uns Märkern nächst dem geliebten Brandenburg, vermöge der geschichtlichen Entwickelung der Beziehungen, keine Provinz so am Herzen wie das gesegnete Pommerland. Eine große Anzahl von Mitgliedern unserer Brandenburgs haben bei der Alma Mater am Ryck studiert. Herrn Geheimen Rat Professor Dr. Credner in Greifswald, einen der berufensten Heimatforscher, zählen wir mit Stolz zu unseren Ehrenmitgliedern. Viele unserer Mitglieder, Damen wie Herren besuchen Rügen und den pommerschen Strand alljährlich zur Erholung, verschiedene auch, darunter Schreiber dieser Zeilen, alljährlich zu heimatkundlichen Studienzwecken.

Wir wünschen aus vollem Herzen der ehrwürdigen Hochschule auch fernerhin Blühen, Wachsen und Gedeihen.

Bedauernd will ich hier beifügen, daß eins der geschätztesten Mitglieder der akademischen Körperschaft Herr Prof. Dr. Wilhelm Deecke, von dessen heimatkundlichen Arbeiten die Brandenburgia stets mit großem Interesse Kenntnis genommen hat, leider von Greifswald nach der Universität Freiburg i. Br. entführt worden ist, für die Heimatkunde unsers Nachbargebiets bedauerlich. Als Nachfolger Deeckes ist Professor Dr. Otto Jaekel von hier gewählt worden, den die Brandenburgia unter andern als Entdecker der diluvialen uneigentlichen Eolithe von Freyenstein, West-Prignitz, hochschätzt.