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8. (3. ordentliche Versammlung) des XV. Vereinsjahres.
sammenwuchsen. Diese Entstehungsursache beantwortet zugleich vollkommen die sonst schwer zu lösende Frage, wie es kommt, daß sich die Feinsande in annähernd gleich dicker Schicht an Punkten finden, die eine Höhendifferenz von 100 m zeigen, wie Garrey (170 m) und das im Nordsaume der Feinsandregion ziemlich in deren Mitte gelegene Dennewitz (70 m). Waren die Feinsande Eissedimente, wie von Linstow dies lichtvoll erläutert, so sanken sie mit dem schmelzenden Eise in gleichmässiger Schicht zu Boden und müssen sich so ebenso an den Steilwänden der Rommein, als beidem im Flachlande liegenden Dennewitz finden. Um welche Feinheiten es sich bei diesen technisch unverwertbaren Sanden (weil fast frei von Ton und bis auf die westliche Grenze auch ganz frei von Kalk) handelt, geht daraus hervor, daß sie 50 bis 73 % Quarzkörner unter 0,01 mm und 15 bis 42% zwischen 0,05 und 0,01 mm enthalten. Bei der oben dargelegten Entstehung der Feinsande ist es schließlich fraglich, ob sie noch dem Diluvium oder bereits dem Alluvium zuzurechnen sind. Das Richtige dürfte sein, sie als eine allerletzte Bildung des Diluviums zu bezeichnen.
XXXIX. R. Börnstein: Ankündigung des im Laufedes Sommers 1906 für Norddeutschland einzurichtendenöffentlichen Wetterdienstes. Sie werden an den Berliner Postanstalten außen, nach der Straße zu, die Wetterberichte, welche täglich veröffentlicht werden, bemerkt haben. Über diese höchst dankenswerte Einrichtung, wobei Norddeutschland in 9 Bezirke mit 9 Wetterdienststellen (Aachen, Berlin, Breslau, Bromberg, Hamburg, Ilmenau, Königsberg i. 0., Magdeburg, Weilburg) geteilt wird, erläutert in lichtvoller Weise obenbemeldeter Aufsatz in der Naturwiss. Wochenschrift vom 20. Mai 1906.
XL. Tätigkeitsbericht der K. Geologischen Landesanstalt für das Jahr 1905, sowie Arbeitsplan für das Jahr 1906. Auch diesmal ist wieder zu beklagen, daß unsere Provinz nur stiefmütterlich bedacht wird. Es gehört ein besonderes zähes, fast methusalemisches Alter dazu, um das Ende unserer heimatkundlichen geologischen Aufnahmen abzusehen.
L. Zur Eolithefrage lege ich Ihnen mehrere Schriften vor: Zur Kritik der Interglazialbildungen in der Umgegend von Berlin von F. Wahnschaffe (Sonderabdruck aus den Monatsberichten der Deutschen Geologischen Ges. 1906 Nr. 6), desgl. die polemische, im wesentlichen gegen die Annahme einer menschlichen Arbeit bei den Eo- lithen gerichtete Schrift des Dr. J. Wiegers, desgl. mehrere durch Vorsicht und vorsichtiges Abwägen ausgezeichnete Veröffentlichungen von Dr. Hans Hahne „Über den Stand der sogen. Eolithenfrage“ (Korr.-Bl. der Deutschen Anthrop. Ges. 1905 S. 108 flg.), ferner: „Über die Beziehung der Kreidemühlen zur Eolithenfrage“ (Dezember- Protokoll der Deutschen Geol. Ges. 1905) und „Über die Beziehungen