8. (3. ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.
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Mark, durch die Uckermark (Ruinen der unlängst von der Brandenburgs besichtigten Nikolaikirche in Prenzlan) nach der Neumark (Dorfkirche von Groß-Mantel) und dem damals zu Brandenburg gehörigen Lande Stargard, jetzt zu Mecklenburg-Strelitz gehörig.
Dann tritt die Ziegelbaukunst ein, ohne Überlieferung woher stammend. Aber die Verwandtschaft der märkischen Ziegelbauwerke mit denen derLombardei ist so augenfällig, daß HerrR. sich hierin vollkommen Herrn Baurat Stiehl und Herrn Dr. Sarre anschließt. Wie der lombardische Ziegelbau in der Überlieferung des klassischen Altertums wurzelt, so weisen auch auf diese wieder zurück die geritzten und gemalten Fugenbänder, die an den märkischen Granitquaderbauten beliebt sind. Granit ist hier selbstverständlich ein Sammelname für allerhand harte Feldsteine, Geschiebe von verschiedenstem Alter und petro- graphischem Ursprünge.
Das älteste jedenfalls bedeutendste unter den alten märkischen Ziegelbauten ist die Prämonstratenserkirche zu Jerichow, deren Kloster 1144 begründet wurde. Anfänglich in Granitbau entworfen, wurde der jetzige Ziegelbau von 1200 bis 1250 aufgeführt.
Gewölbte Basiliken nach dem gebundenen System, die Kreuzgewölbe über quadratischen Jochen mit hochansteigenden Diagonalgurten, sind die Backsteinkirchen der um 1165 bzw. 1180 gegründeten Zisterzienserklöster Lehnin und Dobrilug, jene 1262, letztere schon 1228 geweiht.
Im engen Zusammenhänge mit diesen zwei Klosterkirchen entstanden die beiden Pfarrkirchen zu Treuenbrietzen, von denen St. Nikolai nach italienischer Art einen Turm über der Vierung trägt; ferner die reizvollen Dorfkirchen in Pechüle bei Treuenbrietzen und in Lindena, Schönborn und Lugau bei Dobrilug, wie andererseits an Jerichow sich eine Kette von spätromanischen Ziegellandkirchen die Elbe abwärts anschließt.
Kloster Chorin von Zisterziensern 1273 gegründet enthält die Perle der märkischen Backsteinkirchen.
LXXVI. Denkstein des Treffens bei Luckau enthüllt am 5. Juni d. J. U. Ehrenmitglied Prof. Dr. J ent sch in Guben teilt uns hierüber folgendes mit. Im Jahre 1903 beschlossen auf seine Anregung die beiden Kriegervereine die Errichtung eines Denksteins zur Erinnerung an das Treffen bei Luckau am 4. Juni 1813. Nachdem der Entwurf des Architekten Professor Wilhelm Kreis in Dresden angenommen worden war, wurde die Firma Thums Nachfolger in Dresden mit der Ausführung beauftragt. Auf breitem Sockel erhebt sich eine mäßige Säule, die einen verhältnismäßig großen Adler trägt. Er hat seinen tückischen und trotz scheinbarer Geringfügigkeit getährlichen Gegner, die Schlange überwunden. Fest hälf er sie in seinen Klauen.
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