8. (3. ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.
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LXXVIII. Katalog der Berliner Stadtbibliotliek. 2. Bd. Abt. I. Gesell. II. Hälfte. Von diesem großen Katalogunternehmen lege ich Ihnen die Fortsetzung in einem stattlichen Foliobande vor, den wir der Regsamkeit des Stadtbibliothekars Herrn Dr. Arend Buchholtz verdanken.
Inzwischen hat der Magistrat auf Antrag des Kuratoriums für die Stadtbibliothek, dessen Vorsitzender ich bin, genehmigt, daß in dem Grundstück Zimmerstraße 90/91 ab 1. Oktober 1907 eine Bücherausgabe- stelle mit 2 Bibliotheksgehültinnen und 2 Dienern und in dem bisher vom Märkischen Museum benutzten großen ebenerdigem Raum, rechts von der Straße aus, ein Lesesaal mit 2 Geliülfinnen eingerichtet werden. Außerdem wird bereits an den Bau eines eigentlichen Stadtbibliotheksgebäudes gedacht und sind als erste Rate dafür 200 000 M in den Etat 1907 einzustellen. Nächste Aufgabe des Kuratoriums wird es sein, eine geeignete Baustelle in Vorschlag zu bringen.
LXXIX. Unser Aussclmßmitglied Herr Robert Mielke ist mit gewohntem Fleiß und Geschick im Volkskunstgebiet tätig gewesen. Ich lege Ihnen vor aus dem 17. und 25. Heft der „Gartenlaube“ von 1906, S. 259 flg. „Bäuerliche Kopf trachten“ (u. a. Flügelhaube vom Fläming bei Jüterbog) bzw. „Deutsche Bauernstuben“, S. 387 flg., beide Aufsätze vorzüglich illustriert.
LXXX. Die prächtige, vornehm ausgestattete Festschrift zur Einweihung des Teltow-Kanals am 2. Juni 1906, veranlaßt durch den um das Zustandekommen dieses hervorragend wichtigen heimatlichen Kulturwerks hochverdienten Herrn Landrat von Stubenrauch wird Ihnen vorgelegt. Von unseren Mitgliedern haben in der Schrift vorzugsweise Herr Dr. Spatz, daneben auch Herr Dr. Friedrich Solger gearbeitet. Wir erinnern uns dabei dankbar der Orientierungsfahrt auf dem Kanal unter Herrn Baurat Sievers, der inzwischen Direktor des Kanalwerks geworden ist.
LXXXI. Herr Rentner Hermann Busse in Woltersdorfer Schleuse, als Frähistoriker unserer Provinz wohlbekannt, hat dem Märkischen Museum am 28. Juni d. J. folgeuden Bericht zugehen lassen:
Ein’Urnenfeld bei Nichel Kreis Zauch-Belzig. Mit Herrn Reichhelm aus Treuenbrietzen besuchte ich am 16. April d. J. ein Urnenfeld, das zwischen Treuenbrietzen und Nichel liegt. Das Dorf Nichel liegt nordwestlich 4 km von Treijenbi'ietzen entfernt. Auf dem alten Nicheler Weg gingen wir 2'/ 2 km bis hinter dem Eisenbahnwall, dann vom Wege rechts ab zum Abhang des nahen Bergrückens. Hier hatte Herr Reichhelm in Gemeinschaft des Herrn Robert Mielke früher bereits mehrere Gräber aufgedeckt.
Bald fanden wir ein Grab, das ich vollständig entleerte. Dasselbe war etwa 1—1,25 Meter lang und breit und bis zur Basis 1 j > Meter
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