g. (6. außerordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.
Sonntag, den 7. Oktober 1906.
Wanderfahrt nach Eberswalde und Umgegend
unter Führung des „Vereins für Heimatkunde“ zu Eberswalde. (Vorsitzender: Professor Dr. Eckstein.)
Schon öfters und zu verschiedenen Jahreszeiten ist Eberswalde dasZiel von Ausflügen der „Brandenburgia“ gewesen; aber allezeit -*- war es nun im jungen Frühlingsgrün oder im bunten Schmuck des Herbstes — übte die freundlicheStadt in ihrer prächtigen Waldumgebung die gleiche Anziehungskraft auf die nach dem frischen Odem des Waldes verlangenden Großstädter. So auch am 7. Oktober, einem freundlichen Herbstage, dessen Sonnenschein erst am Spätnachmittag mit einem nicht eben starken, nebelartig leise herabrieselnden und wenig störenden Regen abwechselte. Seit dem 0. September 190B, wo an einem glühend heißen Spätsommertage die „ßrandeuburgia“ zuletzt in Eberswalde gewesen, hatte sich hier auch mancherlei geändert, anderes hinzngefunden, was neben der immer neuen Schönheit des Waldes wert erschien, in Augenschein genommen zu werden. Wie immer erwiesen die Eberswalder den zahlreich erschienenen Gästen aus der Hauptstadt die Aufmerksamkeit, sie am Bahnhof zu begrüßen und sich ihnen als Führer anzubieten. Nächst mehreren den städtischen Behörden ungehörigen Herren waren es vornehmlich der Vorstand und die Mitglieder des erst seit zwei Jahren bestehenden „Lokal-Vereins für Heimatkunde“, welche sich der Aufgabe unterzogen, allseitig und gründlich mit Eberswalde bekannt zu machen, an ihrer Spitze Professor Eckstein und Redakteur Schmidt. Es wurde mit einer Allgemeinbesichtigung der Stadt begonnen, und auf dem weiten Weg vom Bahnhof zur Altstadt, vor 20—25 Jahren noch Chaussee, jetzt beiderseitig mit Häusern besetzt, eine gedrängte Beschreibung der erfreulichen Entwickelung der Stadt gegeben, seitdem sie vor einem
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