Heft 
(1907) 15
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11. (4. außerordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.

dorf bei Jena (Sachsen- Weimar) durch Pfarrer Lic. Weiner. Die kleinen reizenden Museen sind in den Kirchen selbst untergebracht; in Kapellen­dorf hat das Museum in einem in gotischem Stil gehaltenen Choranbau von 1503 der uralten Cistercienserinnen-Klosterkirche ein würdiges Heim gefunden. Der Verschleuderung kirchlicher Altertümer an Händler und Liebhaber haben die meisten tluiringschen Regierungen durch Erlaß von Verordnungen, nach denen es verboten ist, Altäre und sonstige kirchliche Ausstattungsstücke ohne Erlaubnis der Oberbehörde zu ver­kaufen, vorgebeugt. So werden künftig wichtige Stücke der Geschichte ländlicher Kirchen und damit der Kirchengeschichte des ganzen Landes in würdiger Weise und am rechten Orte der Nachwelt erhalten bleiben.

VI. Im Anschluß an diese der sehr empfehlenswerten, vorzüglich,

redigierten hiesigen ZeitschriftAntiquitäten-Rundschau vom 11. d. M. entnommene Notiz, lege ich ferner die ZeitschriftDie Woche vor welche am 27. ausgegeben wird und einen guten orientierenden Artikel von Wilhelm Holzamer (S. 1860 Flg.) enthält:Die soziale und

künstlerische Bedeutung der Dorfmuseen, ein brennendes Thema, welches die Brandenburgs erst kürzlich erörtert hat.

B. Persönliches.

VII. Herr Ernst Busclibeok, unser verehrtes Mitglied, feierte aml.d. M. das fünfzigjährige Berufsjubiläum als Buchhändler, Senior-Chef der naturwissenschaftlichen Buchhandlung R. Friedländer & Sohn. Dem ausliegenden Gedenkblatt, welches ein sprechend ähn­liches Brustbild Ernst Buschbecks enthält, entnehme ich, daß er seit dem Tode Dr. Friedländers 1882 im Hause Karlstraße 11 die Firma in demselben wissenschaftlichen Geiste fortführt.

Von den vielen bedeutenden Verlags untern eh men seien nur die Naturae Novitates seit 1870, der jetzt im 27. Jahrgang erscheinende Zoologische Jahresbericht, dieVeröffentlichungen der Zoologischen Station in Neapel, das große von der 2. Akademie der Wissenschaften ins Leben gerufene WerkDas Tierreich genannt. Ich darf wohl noch daran erinnern, daß unsers Freundes Gattin bereits längere Jahre der Brandenburgia angehörte und, daß sie es war, welche ihn bei uns als Mitglied eingeführt hat. Die Firma, der Chef und seine liebenswürdige Gemahlin werden von unseren herzlichsten Glückwünschen begleitet, welche der Vorstand auch bereits schriftlich übermittelt hat.

VIII. Herr Hofrat Professor Dr. Penck, einer der bedeutendsten Geologen upd genauesten Kenner des urgeschichtlichen Menschen, der als Nachfolger unseres leider verstorbenen Freundes Geheimen Regie­rungsrats Prof. Dr. Ferdinand Freiherrn von Richthofen von Wien ans hierher berufen ist, heißen wir. hexzlich in der Hoffnung in Berlin will-