354 11. (4. außerordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.
neben dem Polizei-Bnrean, im Jahre 1906 zu Oderberg i. M. zu der Zeit, wo im Berliner Theater eine ähnliche Schauergeschichte unter großem Zulauf der überbildeten Residenzler sich abspielte, wo der Neck Caster- Romanschund in Berlin en hausse ist und einfältige Gemüter zu ähnlichen Taten ermuntert. I)a rede man noch von Bildungs- und Kulturfortschritt.“
Nachdem diese Flugblätter mit Dank für den Einsender kursiert, äußern sich mehrere Mitglieder, daß dergl. Schriften zur Erläuterung der auf den Jahrmärkten pp. abbildlich gezeigten und besungenen „Moritaten“ überall bei uns auf dem Lande und in den kleinen Städten, ja selbst in den entlegeneren Stadtteilen Berlins noch fortgesetzt verlangt und verkauft werden. Herr Rektor Monke, gewiß ein erfahrener Kenner der Volksseele, verteidigt mindestens einen Teil dieser Volksschriften, weil er moralisierend wirke und den untersten Klassen in der allein für sie faßbaren Form die verschiedenartigsten und erschütterndsten Vorfälle des intimeren Lebens der Gegenwart vortrage. Auch läge wirkliche Poesie in manchen dieser Erzeugnisse und seit Jahrhunderteu seien manche gute Volkslieder (vgl. „Des Knaben Wunderhorn“ von 01. Brentano und v. Arnim) aus dergleichen lyrischen und epischen Ergüssen der fahrenden Leute und ihrer Anhänger entstanden, Lieder, die ihren Platz in der volkstümlichen Literatur für alle Zeit behaupten werden.
Der Vorsitzende will diese Litei’atur, wenn sie auch mancherlei Schund enthält und allzusehr in Unglück und Verbrechen schwelgt, ebenfalls nicht gänzlich verworfen wissen, ähnlich wie die bekannten krassen Neu-Ruppiner Bilderbogen, die trotz ihrer primitiven Ausstattung, vielfältig im guten Sinne anregend gewirkt haben.
Andere Mitglieder u. a. Herr Mielke sprachen sich in ähnlichem Sinne aus.
XXVI. Zur Geschichte des Berliner Abei'glaubens reiche ich beifolgenden, mir vor einigen Tagen in die Hände gedrückten Zettel vor:
Achtung. Achtung.
Weltberühmte 2
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^ BERLIN N-, Invalidenstrasse 38 |
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“ Sagt gewissenhaft bevorstehendes Schicksal.
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