Heft 
(1907) 15
Seite
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12. (6. ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.

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erschienene kurze Aufsatz von Tronnier gegeben:Die Veränderungen der Erdoberfläche.Ein Mahnwort. Die eingehenden Nachrichten sollen in der Ihnen bekannten ZeitschriftDeutsche Erde von Zeit zu Zeit veröffentlicht werden.

XIII. Die Tonwaren-Industrie zu Velten in der Mark, das uns vornehmlich mit Ofenkacheln versieht, wurde am 28. v. M. von der Pflegschaft des Märkischen Museums unter meiner Führung und unter technischer Leitung unsers Mitgliedes Herrn Dr. Fiebelkorn besichtigt. Die Redaktion der Tonindustrie-Zeitung hat uns einen hierüber in Nr. 137 am 20. d. M. veröffentlichten Artikel gütigst mitgeteilt, dem wir mit Erlaubnis das Nachstehende entnehmen.

Die Teilnehmer wurden in Kerstens Hotel von einer Reihe Veltener Herren, darunter Herrn Gemeindevorsteher Zieger, Herrn Kantor Gericke, dem bekannten Verfasser des BuchesDer Industrieort Velten, Herrn Fabrikbesitzer Otto Schmidt usw. begrüßt.

Nachdem ein Blick in die Kirche geworfen war, wurde das neue Gemeindebureau besichtigt, in dem ein weißer Kachelofen in recht ge­schmackvoller Form, ein Geschenk der Firma A. Schmidt, Lehmann & t'o., sowie ein aus Ton hergestelltes Bild Sr. Majestät des Kaisers, ge­schenkt von der Firma Carl Krause, von dem Können der Veltener Fa­brikanten Zeugnis ablegten. Die Wagen brachten hierauf die sämtlichen Herren zu dem Tonwerke hinaus, das eingehend besichtigt wurde. Als­dann wurde der Weg zu den neuen Tonaufschlüssen angetreten, wo z. Z. ein großer Trockenbagger damit beschäftigt ist, den Abraum in etwa 5 m Stärke von dem fast ebenso mächtigen Tonlager zu entfernen. Es steht zu erwarten, daß die neuen Aufschlüsse den Veltener Fabrikanten recht zum Segen gereichen werden. Die Rückfahrt ging an der Orts­ziegelei vorüber, die einen recht sauberen gelben Ziegel herstellt, und endete an der Ofenfabrik von Schmidt, Lehmann & Co., deren alleiniger Inhaber z. Z. Herr Fabrikbesitzer Otto Schmidt ist.

Das Werk wurde im Jahre 1872 gegründet, fiel im Jahre 1899 einer Feuersbrunst zum Opfer, welche alle Baulichkeiten und Einrich­tungen zerstörte, und wurde infolgedessen unter Berücksichtigung der bisher in der Kachelherstellung gemachten Erfahrungen wieder neu auf­gebaut, sodaß es jetzt einen mustergültigen Betrieb darstellt, der sich in Bezug auf die Zweckmäßigkeit der Arbeitsteilung und der Raumaus­nutzung auch mit unseren größten deutschen Betrieben messen kann. Neben der Herstellung von weißen Schmelzkacheln werden auch bunt­farbige moderne Öfen angefertigt, für welche bei der II. Fachausstellung im Jahre 1905 in Berlin der Ehrenpreis der Stadt Berlin und die gol­dene Ausstellungsmedaille zuerkannt wurde. Im Jahre 1906 erhielt der Besitzer die bronzene Staatsmedaille. Da am Sonntage die Arbeit in