Heft 
(1907) 15
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12. (5. ordentliche) Versammlung; des XV. Vereinsjahres.

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Andreas Schülers Scheune ist zwar vor wenig Jahren ganz neu gebauet worden und itzo bauet er ein Gebint und die Abseiten davon; das Haus aber ist alt und das Holz ganz mürmelich , ohne Brandmauern und Schornstein.Putlitzens Haus hat keinen Schornstein. Schornsteine besaßen überhaupt die wenigsten Hauser; nur von dem 1690 gebauten Hause eines gewissen Wiese wird gesagt, es habe einen Schornstein mit einem steinernen Häubchen; doch war Wieses Scheune wieder etwas dachlos. Im übrigen hatten die Häuser offene Schlote, durch die der Kegen Eingang zum Herdraume der Diele fand, so daß die Frauen bei schlechtem Wetter, wie früher in der Umgegend von Stolpe der Volks-

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witz behauptete, den Eierkuchen unterm Regenschirm backen mußten. Das Dabergotz Haus war erst vor 44 Jahren erbauet; derselbe lasset es aber mutwillig zu Grunde gehen, welches die Obrigkeit bezeuget, und ist zu öftern angemahnet, das Dach und die Schwellen zu machen. Es hilft aber nichts bei ihm. Die Scheune ist am Hause und ebenso con- ditioniret. Nach einem späteren Bericht wohnte der Hirt mitten im Dorfe; aberHerrUrsinus liats geändert. Es ist dies der aus Königs­berg i. Pr. stammende reformierte Hofprediger, den wir von den Krönungsfeierlichkeiten im Jahre 1701 her kennen. Friedrich I., der erste Preußenkönig, verlieh ihm das Gut Stolpe, nachdem er ihn unter dem Namen von Bär in den Adelsstand erhoben hatte. Später besaßen die Platen und die Pannewitze das Gut, bis es endlich in die Hände der