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18. (0. ordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.
zu anderen, zum Teil weitentlegenen außerdeutschen Funden stellt. — Verbindlichsten Dank für diese mühevolle, aber lohnende Arbeit.
XV. Rixdorf in alter und neuer Zeit. Der Magistrat von Rixdorf, der schon vor Jahren die mich hochehrende Güte gehabt hat in unserer stattlich erblühten südöstlichen Nachbarstadt, mir zu Ehren die Straße, welche auf die Hobrecht-Brücke und die Grünauer Straße ausläuft „Friedel-Straße“ zu benennen, war auch so liebenswürdig, mich zur Einweihung des neuen prächtigen Rathauses am 3. d. M. einzuladen. Von der Herrlichkeit dieses hervorragenden Neubaus können Sie sich aus den vorliegenden Ansichtspostkarten, insbesondere aber aus der anmutig illustrierten Festschrift überzeugen: „Rixdorf in alter und neuer Zeit“.
Einem Bericht über die Einweihung seien folgende Einzelheiten entnommen. Um 3'/a Uhr versammelten sich die Festteilnehmer im Sitzungssaale des alten Rathauses und begaben sich von dort nach der Halle des prächtigen neuen Rathauses. Hier übergab Stadtbaurat Riehl, der Erbauer des Rathauses, den Schlüssel dem Stadtverordneten vor steher Sander, der das Portal eröffnete, worauf die geladenen Gäste ihren Einzug hielten. Im Festsaal begrüßte der Erste Bürgermeister Kayser die erschienenen Ehrengäste, darunter Minister von Moltke, Regierungspräsident v. d. Schulenburg, Landesdirektor Freiherr von Manteuffel, Ober- und Geh. Regierungsrat Friedheim vom Polizeipräsidium Berlin, aus Berlin Stadtkämmerer Steiniger, Stadtrat Friedei sowie die Stadtverordneten Abgeordneter Rosenow und Professor Glatze!, Oberbürgermeister Schustehrus (Charlottenburg), Bürgermeister Matting und die Stadtverordnetenvorsteher Kauffinann und Plubatsch, Oberbürgermeister Wilde (Schöneberg), Bürgermeister Blankenstein, Stadtverordnetenvorsteher Lohausen, Erster Bürgermeister Habermann (Wilmersdorf), Bürgermeister Peters, Stadtverordnetenvorsteher-Stellvertreter Professor Dr. Leidig sowie die Amts- und Gemeinde-Vorsteher sämtlicher Vorortgemeinden Groß-Berlins. Nach der Begrüßung hielt der Minister von Moltke eine längere Ansprache, die er mit dem Wunsche schloß, daß es der Stadt Rixdorf nie an den opferwilligen Männern in der Selbstverwaltung fehlen möge, welche in selbstloser Hingabe den Wahrspruch: „Concordia et pax“ (Eintracht und Friede) nach innen und nach außen hochhalten mögen. Der Minister gab zum Schlüsse seiner Rede die Auszeichnungen bekannt, die der Kaiser verliehen hatte. Der Bürgermeister Kayser empfing den Titel „Oberbürgermeister“; Stadtverordneten-Vorsteher Fabrikbesitzer Sander erhielt den Kronenorden 3. Klasse, Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Abraham den Roten Adlerorden 4. Klasse, der Stadtverordneten-Vorsteher-Stellvertreter Kaufmann • Vögelke, Stadtrat Ihiemann und Stadtbaurat Kiehl, der Erbauer des neuen Rathauses, den Kronenorden 4. Klasse. Bei dem dem Rundgange folgenden Festmahle
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