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18. (6. ordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.
Literatur, in die Politik und Diplomatie, Romantik und die „Lust zu „fabulieren“, Betrug und geschäftliche Machenschaften ihre verschlungenen Fäden spinnen, ersteht. Wann wird die letzte Lösung des „Geheimnisses“ kommen? Als Kuriosum wurde noch ein auf Nauendorff bezüglicher Brief des Cure de Beuvillers aus dem Jahre 1893 erwähnt. Ein hiesiger Einwohner mit Namen Maire, Lynarstraße 31, erhielt ihn! Hier liegt die Sprachverwirrung auf deutscher (postalischer) Seite. Erst später gelangte der Brief an den wirklichen „Maire“, den Bürgermeister (Oberbürgermeister Koeltze) der Stadt Spandau, die einst „Ludwig XVII.“ in ihren Mauern gesehen hat. (Der mehrgenannte Prediger Stechow war der Vater des verstorbenen Predigers an der Berliner Dorotheenstädtischen Kirche. — E. Fr.)
E. Bildliches.
XXII. Herr K. Reichhelm - Treuenbrietzen, unser bewährter photographischer Amateurkünstler, übergibt eine Gruppenaufnahme der Brandenburgia-Mitglieder im Garten vor dem Hohen Thor der Kloster- ruiue zu Chorin, Wanderfahrt vom 25. Oktober 1908. Die wohlgelungenen Aufnahmen sind zu 75 Pf, das Stück erhältlich.
XXIII. Herr K. Reichhelm hat ferner die Güte, der Bildersammlung der Brandenburgia eine seiner photographischen Aufnahmen aus der Klosterkirche zu Zinna einzuverleiben, das Grabmal des Herrn von Kraatz in reichem Barockstil.
XXIV. U. M. Herrn Admiralitäts-Sekretär Carl Voigt über
weist derselben Sammlung freundlichst eine von ihm im Oktober d. J. hergestellte große photographische Aufnahme: Potsdam von der
Freundschaftsinsel aus. Im Hintergrund die Kuppel der Nikolai- Kirche. Das Bild zeichnet sich durch anmutige Wiederspiegelung der Bäume und Häuser auf der ruhigen Havelfläche aus.
XXV. Herr Robert Mielke hielt hierauf folgenden Vortrag: Die Einzugsstraße Friedrichs I. von Hohenzollern in die Mark.
Von] den Zeitgenossen Friedrichs erwähnen nur der Verfasser der Magdeburger Schöppenchronik und Engelbert Wusterwitz mit dürren Worten, dass der Burggraf mit einem größeren Gefolge aus Franken nach der Neustadt Brandenburg gezogen sei. Als sonstige Quellen sind nur die wenigen Urkunden zu verwerten, die der Burggraf unterwegs ausgestellt hatte und dann noch eine kurze Mitteilung in der Zerbster Chronik von dem Zeitgenossen Bürgermeister Becker. Danach brach Friedrich im Juni 1412 von der nordwestlich von Nürnberg gelegenen Kadolzburg auf, wo er am 30. Mai noch eine Urkunde ausstellte. 17 Tage später urkundet er in Blankenburg am Harz. Die Original-