Issue 
(1910) 18
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19. (7. ordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.

DieWerkstatt für deutsche Spitzenkunst« hat sich dio Aufgabe gestellt, eine Volkskunst und Hausindustrie zu schaffen, die von den Künstlern des Landes erdacht und von den Frauen des Landes ausge­führt werden soll. Zur Einführung dieser Industrie sind folgende Unter­nehmungen geplant:

1. Die Zentrale in Berlin. A. Ausbildung von Leiterinnen und Lehrerinnen der Zweigniederlassungen, ß. Ausbildung von Heim­arbeiterin neu. C. Werkstatt für Anwendung und Verarbeitung der Spitzen. D. Arbeitsvermittlung und Verkauf.

2. Zweigschulen in allen großen Städten des Landes. A. Aus­bildung von Heimarbeiterinnen. B. Werkstatt für Anwendung und Verarbeitung der Spitzen. C. Arbeitsvermittlung.

3. Wanderschulen für die Bevölkerung des Landes und der kleinen Städte. A. Ausbildung von Heimarbeiterinnen. B. Arbeitsver­mittlung.

Unsere handarbeitskundigen Mitglieder ersuchen wir von der Sache Kenntnis zu nehmen und un9 gelegentlich darüber gütigt zu be­richten.

IV. Heimatschutz in Brandenburg. Mitteilungen der Landes­gruppe Brandenburg des Bundes Heimatschutz. Das neue Blatt, das Ihnen warm empfohlen wird, erscheint fortan vierteljährlich. Für die Mitglieder unentgeltlich, durch die Post und den Buchhandel bezogen 3 M jährlich. Die erste Nummer soeben ausgegeben wird zur Kennt­nisnahme ausgelegt. Es wird darin u. a.Das Grunewald-Problem in Auslassungen u. M. Robert Mielkes und von mir behandelt. Das Blatt soll nicht sowohl große selbständige Aufsätze enthalten, als vielmehr Nachrichten über die Bewegung für Heimatschutz im allge­meinen mit vorzugsweiser Berücksichtigung unserer Provinz bringen, also zur Orientierung dienen.

V. Mitteilungen des Verbandes deutscher Vereine für Volkskunde (Korrespondenzblatt) Nr. 8. Dezember 1908. Neu ist darin ein Vortrag von Professor Dr. Adolf Hauffen-PragÜber das Volks­lied in Österreich und seine vorbereitete Herausgabe und von Richard WossidloÜber die Erforschung der Rethralagen.

Unser verewigtes Vorstandmitglied Dr. Carl Bolle pflegte zu sagen, jeder Mensch hat sein Rethra, womit er andenten wollte, wie ungemein viel Hypothesen über dieses wendische, den Grenzen unserer Mark nahe liegende Heiligtum in fruchtlosem Streit aufgestellt worden sind. Wossidlo als ausgezeichneter Heimat-, insbesondere Sagen-Erforscher, hofft dem Rethra-Problem durch Vergleichung und Verörtlichung der Volksüber­lieferungen beizukommen. S. 29:Ich gewinne, je tiefer ich in den