Heft 
(1910) 18
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. (7. ordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.

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Diese Leitsätze gelangten 'zur Annahme mit dem Beschluß, daß die Willensmeinung der Versammlung den zuständigen Ministerien, den beiden Häusern des Landtages und den Gemeinden in der passenden Form unterbreitet werde.

B. Persönliches.

VIII. Unser liebes Mitglied, Herr Kaufmann Albert Sachs ist leider nach schwerem, langem Krankenlager am 22. v. M. im 57. Lebens­jahre uns entrissen worden. Wir erinnern uns hierbei gern seiner Tochter und treuen Begleiterin Fräulein Adelheid Sachs, der die Branden- burgia mancherlei Anregung verdankt und die wir auch ferner unter uns zu sehen hoffen.

IX. Ernst von Wildenbruch f. Einen außerordentlich schweren Verlust hat unser weiteres wie engeres Vaterland und auch unsere märkische Heimat durch den plötzlich am Herschlag erfolgten Tod des allbeliebten Dichters erlitten.

Ernst von Wildenbruch (ein Enkel des Prinzen Louis Ferdinand und also Ururenkel des Königs Friedrich Wilhelm I.) wurde am 3. Febr. 1845 zu Beirut in Syrien als Sohn des dortigen preußischen General­konsuls geboren. Seine ersten Jugendjahre verlebte er in Athen und Koustantiuopel, wo sein Vater den Gesandschaftsposten bekleidete. Im Jahre 1847 kam er mit seinen Eltern nach Deutschland, besuchte das Pädagogium in Halle, dann das französische Gymnasium in Berlin, trat 1859 in das Kadettenkorps zu Potsdam ein und wurde 1863 Offizier im ersten Garderegiment zu Potsdam. Aber der Soldatenberuf entsprach seinen Neigungen nicht. Er nahm 1865 seinen Abschied und bereitete sich auf dem Gymnasium zu Burg (bei Magdeburg) für das juristische Studium vor. Im Jahre 1866 nahm er als Laudwehrleutnant an dem österreichischen Feldzuge teil. Er studierte gleich nach dem Feldzuge in'Berlin die Rechte, zog im Jahre 1870 gegen Frankreich mit ins Feld und begann dann seine juristische Laufbahn, erst als Referendar in Frankfurt a. 0., dann kurze Zeit als Richter am Stadtgerichte zu Berlin. Im Jahre 1877 trat er eine Stellung im Auswärtigen Amte an, die er, erst als Legationsrat, 1897 zum Geheimen Legationsrat ernannt, länger als zwei Jahrzehnte bekleidete. Dann lebte er ausschließlich seinem schriftstellerischen Berufe, abwechselnd in Weimar und Berlin.

DenKarolingern folgte eine große Zahl von Dramen, zumeist aus der preußischen und deutschen Geschichte, von denenHarold, Der Menonit,Väter und Söhne,Opfer um Opfer,Christoph Marlow,Das neue Gebot,Die Quitzows,Der Generalfeldoberst, Die Haubenlerche,Der neue Herr,Meister Balzer,Heinrich und Heinrichs Geschlecht,Die Tochter des Erasmus,König Laurin,