Heft 
(1910) 18
Seite
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19. (7. ordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahrea.

XXIII. Arbeitslosenzählung vom 17. November 1908 in Berlin und 27 Vororten. Diese Ihnen vorliegende statistische Arbeit vom Berliner Magistrat mit Unterstützung der Nachbargemeinden erhobene Statistik bedeutet gleichzeitig ein wichtiges und lehrreiches Kapitel aktueller Heimatkunde, das allen, welchen letztere am Herzen liegt, nur dringend zum Studium empfohlen werden kann. Das betr. Heft zirkuliert.

XXIV. Herr Kustos A. Gottwald hat eine in Olmütz 1908 erschienene Arbeit über Wohnstätten und Gräber mit der Kultur der Urnenfelder in der Umgebung von Prossnitz eingesendet. Diese Kultur schließt sich an die unserer Niederlausitz an. Es ist sehr dankenswert, daß man sich jetzt auch in Mähren (wie in Böhmen) recht eigentlich mit den Wohnungen des vorgeschichtlichen Menschen be­schäftigt. Die zahlreichen beigegebenen Abbildungen sind sehr schön und deutlich. Leider ist nicht einmal eine kurze Zusammenfassung in Deutsch oder Französisch beigegeben, so vermag ich nicht eingehender zu berichten, weil ich der mährischen Sprache unkundig bin. Im übrigen verbindlichen Dank für die Einsendung.

XXV. Auf besondern Wunsch lege ich die beifolgende Werbe­schrift des Esperantistenvereins Nr. 11 vom Dezember, Berlin, 1908 vor: Germana Esperantisto. Oficiala Organo de la Germana Esperantista Societo. Sie ersehen daß diese Universalsprache ganz romanisch und deshalb so leicht verständlich klingt, daß ich die Über­setzung:Der deutsche Esperantist. Offizielles Organ der deutschen Esperantisten-Gesellschaft mir eigentlich ersparen könnte. Wie unheimlich klingt dagegen die anscheinend fast wieder verschwundene Universal­sprache Volapük. Der Heimatkundige wird auch von diesen nivellie­renden Allerweltsbestrebungen gelegentlich mal Kenntnis nehmen müssen, schon deshalb, weil sie eigentlich im denkbar schroffsten Gegensatz zur Pflege der Heimatsprache stehen.

XXVI. Herr Erster Bürgermeister Lindner hat die große Güte gehabt, außer seinem unter Nr. XXI besprochenen Verwaltungsbericht über Rathenow, auch die schöne Ansichtspostkarte von Rathenow, die ich herumreische, einzusenden.

XXVII. U. M. Herr Zahnarzt, Karl Reichhelm Treuenbrietzen überreicht die vorliegenden trefflichen Gruppenaufnahmen der Mitglieder unserer Gesellschaft, vom 25. Oktober v. J., vor dem hohen Giebel des Klosters Chorin entstanden; Exemplare sind zu dem billigen Preise von 75 Pf. erhältlich.

XXVIII. Demnächst hielt Herr Oberlehrer Dr. Kiekebusch, Hülfs- assistent bei der vorgeschichtlichen Abteilung des Märkischen Museums, einen Voi'trag: Chronologie der märkischen Vorgeschichte. II. Teil, welcher wie seiner Zeit der I. Teil mit wohlverdientem all­gemeinen Beifall aufgenommen wurde. Publikation Vorbehalten.