Heft 
(1910) 18
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20. (13. außerordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.

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XXIX. Nach der Sitzung fand zwangloses Zusammensein im Wirts­haus der Schultheißbrauerei, Neue Jakobstraße 24;25 statt.

Mittwoch den 17. Februar 1909 im Weinhause M. Kempinski & Co. Leipziger Straße 25.

Über 200 Teilnehmer waren der Einladung der bekannten Firma M. Kempinski & Co. in Berlin zur Besichtigung der Weinstuben und der Wirtschaftsräume in der Leipziger- und in der Krausenstraße ge­folgt und hatten sich im ersten Stockwerk des vor kurzem umgebauten Hauses Leipziger Straße 25 versammelt, wo in dankenswerter Weise von Angestellten der Firma ein kleiner Imbiß nebst Sekt kredenzt wurde. Während die Mitglieder derBrandenburgia dem vorzüglichen Tropfen wacker zusprachen, begrüßte Herr Direktor Richard Unger, einer der Inhaber des Weinhauses und Mitglied derBrandenburgia, die erschienenen Besucher und machte sie mit den Einrichtungen des Etablissements bekannt.

Seine Ansprache hatte folgenden Wortlaut:

Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren! Vorerst sage ich Ihnen meiner Sozien und meinen eigenen besten Dank für Ihr freund­liches und zahlreiches Erscheinen.

Täglich haben wir die Genugtuung eine große Zahl Besucher in unsern Weinstuben zu sehen, auch wird unser Betrieb täglich von einer Zahl Interessenten besichtigt; außer Privatpersonen kommen u. a. regel­mäßig Teilnehmer an Kursen, welche auf Anordnung der Ministerien in Berlin abgehalten werden, wie Militärärzte, Schüler von Gewerbe- und Handelsschulen, von Kochschulen und dergl.

Zum ersten Mal ist es aber heute der Fall, daß ein solcher Verein wie der Ihrige zu unserer Freude unsern Betrieb besichtigt. Wenn sich ein großer Gegensatz ergibt zwischen Ihrem Verein mit seinen idealen wissenschaftlichen Zielen und unserm rein praktischen Geschäft mit seinen realen Forderungen, so ist Ihr Besuch ein Beweis für die Be­mühungen Ihres geehrten Vorstandes, den Mitgliedern ein ausgedehntes Gesichtsfeld zu bieten. Ich hoffe aber auch, daß Sie am Schluß der Besichtigung die Überzeugung mit nach Haus nehmen, daß auch wir in vieler Beziehung dem Idealismus huldigen, durch unsere fortgesetzten