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21. (8. außerordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.
Baurat Kotlie, der Vorsitzende dieser Kommission, hat von 70 Bauten 100 Aufnahmen machen lassen. Von diesen 70 Hausern sind bereits 20 Häuser abgebrochen worden, die anderen 50 sind der Spitzhacke verfallen. Sehr viele alte Bauwerke, die in kurzer Zeit aus dem Berliner Stadtbild für immer verschwinden werden, stehen jetzt noch in der Stralauer Straße; sie müssen den an dieser Stelle geplanten Neubauten weichen. Um die Arbeiten weiter zu ermöglichen, hat der Architekten-Verein noch weitere 2000 Mark bewilligt.
V. Die Gesellschaft zur Erhaltung des Lessinghauses in Berlin, am Königs-Graben 10 (Alexanderplatz) als Dichtergedäcbtnis- stätte und Museum übersendet Druckeinladuugen der Vereinigung beizutreten. Ich bitte Exemplare zu entnehmen und die edle Sache, auf welche ich erst kürzlich hier in der Brandenburgs ausführlich hingewiesen, zu fördern.
VI. Der Verein für Heimatkunde zu Eberswalde hielt daselbst am 10. Februar 1909 im Mewesschen Saale seine Jahreshauptversammlung ab. Es waren etwa 150 Mitglieder und Gäste anwesend.
Der Vorsitzende des Vereins, Herr Professor Dr. Eckstein, erstattete zunächst Bericht über die Veranstaltungen im verflossenen Jahre, wies sodann auf die allgemeinen Aufgaben des Vereins hin und legte das soeben ausgegebene 209 Seiten starke Doppeljahrsheft der Vereius- mitteilungen vor.
Es folgten die Berichte des Kassenführers, des Herrn Juwelier Kienscherf, sowie des Schriftführers und Museumsverwalters. Letzteren erstattete Redakteur Schmidt wie folgt:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Das „Museum für Heimatkunde“ besteht nunmehr vier Jahre. Seine Sammlungen haben sich fortgesetzt, so auch im vierten Vereinsjahr erweitert und vermehrt, wie aus nachstehender Aufstellung hervorgeht. Es schlossen ab:
das erste Jahr des Bestehens (1905) mit 700 Nummern,
„ zweite „ „ „ (1906) „1921 „
„ dritte „ „ „ (1907) „ 2578 „ und
„ vierte „ (1908) schließt ab „ 3052 „
woraus zu ersehen, das sich im Bei-ichtsjahr unsere Sammlungen um 474 Nummern vei’mehrt haben.
Entsprechend dieser erfreulichen Zunahme mußte auch eine Raumvei’- größerung stattfinden. Wie stets, so zeigten auch diesmal die städtischen Kollegien hilfsbereites Entgegenkommen. Unterm 14. Februar 1908 wurde dem Museum ein zweites Zimmer (Nr. 30 in der oberen Etage) im neuen Rathause zur Aufstellung der Sammlungen überlassen.