Heft 
(1910) 18
Seite
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21. (8. außerordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.

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Inzwischen ist der neue Raum vollständig eingerichtet und vorzugs­weise mit kirchlichen Altertümern ausgestattet worden. Die Gemeinde Sommerfelde überließ uns ihren schönen alten Orgelprospekt nebst Turmuhr und Taufengel; ebenso hatten Heegermühle, Niederfinow und teilweise auch Eberswalde schon in früheren Jahren interessante Stücke gestiftet. Einer Reihe von privaten Geschenkgebern ist es auch zu verdanken, daß wir jetzt nicht nur eine ansehnliche, sondern auch wert­volle Sammlung von alten Bibeln und Gesangbüchern besitzen.

Wie die städtischen Behörden in jeder Beziehung unsere Bestrebungen unterstützt und gefördert haben, so darf dies auch von den Staats­behörden gesagt werden. So übermittelte z. B. die Kgl. Wasserbau­verwaltung dem Museum mehrere Baggerfunde.

Unter den treuen Helfern, welche im Berichtsjahre hervorragend tätig waren, müssen wir auch diesmal Herrn Beigeordneten Radack an erster Stelle nennen. Vielfach hat er uns die Wege geebnet und den Erwerb interessanter Stücke vermittelt.

In erfreulicher Weise ist auch diesmal wieder unsere Bildersammlung gewachsen. Wenn auch der Verein den größten Teil der Photographien auf eigene Kosten hat anfertigen lassen, so bedeutet doch manches wert­volle Blatt eine sehr erwünschte Zuwendung von privater Seite. Jedes verschwindende Bauwerk unserer Stadt wird im Bilde festgehalten, sodaß es in späteren Jahren möglich sein wird, unsere alten Straßen­bilder jederzeit zu rekonstruieren. Es war aitch möglich, mehrere sehr interessante Erwerbungen von Eberswalder Bildern aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts zu machen, sodaß auch in dieser Beziehung unsere Sammlung eine wertvolle Bereicherung erfahren hat. Die Museumsver- waltung hofft, im neuen Jahre die Katalogisierung dieses Teiles der Sammlungen soweit fördern zu können, daß demnächst ihre Druck­legung erfolgen kann.

Gelegentlich war es dem Museum auch möglich, mit seinen Sammlungen auszuhelfen, so beim Jahrhundertschießen der Eberswalder Schützengilde und bei Beweisführung in einem Streitfälle für den Magistrat unserer Stadt.

Sehr Erfreuliches ist auch über den Besuch des Museums zu berichten. Das Museum wurde am 4. Februar 1906 eröffnet. Seitdem sind die Sammlungen besucht worden:

im Jahre 1906 von 2362 Personen im Jahre 1907 von 2318 Personen und im Berichtsjahre von 2798 Personen,

sodaß im abgelaufenen Jahre die höchste Besucherzahl seit dem Bestehen des Unternehmens erreicht worden ist.

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