Heft 
(1910) 18
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Die Tonlager von Glindow und Lehnin in der Provinz Brandenburg und ihre Bedeutung für die Diluvial-Geologie.

Von Eduard Zache.

Glindow und Lehnin liegen im hohen Havellande, und ihre Ton­gruben sind von altersher berühmt. Die Tonlager haben an beiden Örtlichkeiten eine beachtenswerte geographische Lage. Die Glindower finden sich am Siidufer des Sees gleichen Namens, der zu einer langen Ilinne gehört, die rechtwinklig auf den umfangreichen Schwielow See stößt, und dieser bildet wieder die Fortsetzung des Havellaufes zwischen Spandau und Potsdam. Ganz ähnlich ist die Lage der Tongruben von Lehnin. Auch sie liegen in einem Winkel zwischen zwei Gräben; die eine Furche wird hier gebildet von dem Lehniner Seenzuge und die andere von dem Gohlitz See.

Zwischen Glindow und Lehnin breitet sich eine ebene Fläche aus in Gestalt eines Dreiecks: das Havelbruch bildet seine Basis, die See­rinne von Lehnin und der Schwielow See sind die beiden Seiten, und die Spitze endlich ist zu suchen in einer umfangreichen Bodentiefe, dem Luch, mit 40 m Meereshöhe. Diese Tiefenlinien werden nach außen jede von einem Böschungswall begleitet, denn neben dem Schwielow See zieht sich ein Höhenzug hin, der iu den beiden Rabens Bergen 110 bezw. 116 m Höhe und in dem Leis Berge bei Berkholz 83 m Meeres­höhe erreicht und neben der Lehniner Seenrinne ein solcher mit dem Ringbahn Berg (86 m) und dem Schranin Berg (74 in). Diese Rand­wälle grenzen das hohe Havelland im Osten und Süden gegen die mittelmärkische Bruchzone ab und im Westen gegen das Planetal, So ist hier südlich vor ''lern Haveltal, zwischen Potsdam und Brandenburg, ein Horst in Form eines Dreiecks ausgeprägt, das in alter Zeit den Namen die Zauche führte.

Die Schilderung der Landschaft schien mir notwendig, weil ihre Gestalt, meiner Auffassung nach, in einem engen Zusammenhang steht mit dem inneren Bau des Bodens.

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