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Eduard Zache.
Die Grube 4 liegt schon weit ab von der Michelsdorfer Chaussee An ihrem Eingang findet sich ein brauner Ton mit Steinen, weiter im Innern senkt sich der Ton, und mächtige Sandschichten, die völlig horizontal liegen, bedecken ihn, sodaß jede Andeutung einer Störung fehlt. Auch der Ton der tiefsten Stelle der Grube ist braun.
Die Grube B (Abb. 15) liegt wieder näher an der Michelsdorfer Chaussee und ist lang und schmal. An der Querwand treten sehr intensive Störungen hervor, die bis zur Oberfläche der Erde reichen, nämlich deutliche Falten, die außerdem noch zusammengeschoben sind. An der einen Längswand dagegen sind nur horizontale Linien zu erkennen, die sich durch die ganze Grube verfolgen lassen.
Die letzte Grube endlich liegt eine halbe Stunde westlich von Michelsdorf. Die Schichten zeigen ein schwaches Fallen und nicht die Spur einer Störung. Der Ton ist durchweg von hellbrauner Farbe und sehr schön geschichtet. Auch hier sind wieder die schon erwähnten
Abb. 9. Die Lehniner Tongru ben.
Konkretionen vorhanden. Es besteht zwischen dem liegenden Tone und den hangenden Sand- und Tonschichten ein starker Gegensatz. Im Hangenden sind die Sandschichten sehr stark und die Tonschichten sehr schwach, und im Liegenden ist es gerade umgekehrt.
Am Eingang zur Grube ist noch ein sehr merkwürdiges Bild vorhanden. Die Feldbahn führt durch einen mehrere Meter langen und mannshohen Einschnitt von Geschiebelehm hindurch. Diese Geschiebelehmbank lagert an dem einen Ende auf den Feinsanden und wird an dem anderen Ende von den Feinsanden bedeckt. Beidemal aber findet sich an der Grenze ein Pflaster von Geschieben. In der Nachbarschaft dieser Stalle sind die Felder reichlich mit Steinen bedeckt.
Für die Deutung der geologischen Erscheinungen in Glindow und Lehnin ist die horizontale Linie von doppelter Wichtigkeit: einmal scheidet sie das Hangende vom Liegenden seiner petrographischen Zusammensetzung nach und dann auch seiner stratigraphischen Anordnung nach. Die liegenden Schichten bestehen zu unterst aus reinem