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Die Tonlager von Glindow und Lehnin n der Provinz Brandenburg. 248
ln derselben Zeit konnten sich auch oberirdisch in den Mulden des Eises Sedimente ansammeln, die bei seinem Verschwinden als Kuppen auf der Grundmoräne zurückblieben. Daher findet sich die Sandkappe des Streben Berges gerade über der Mulde des Liegenden.
Eine andere Ansicht über die Zeit und über die Entstehung der Falten findet sich am Schluß folgender Arbeit*). „Es scheint mithin, daß mindestens zu einem Teil die Aufrichtung und Faltung des Tones schon zur Interglazialzeit erfolgt ist, während ein anderer Teil der Falten anscheinend in ursächlichem Zusammenhang mit der Ablagerung der oberen Grundmoräne steht. Da z. B. schon die tiefsten Schichten des Tones, sicher aber überall die liegenden Sande desselben ganz ungestört sind, so kann die Ursache der Faltung keine tektonische sein, sondern ist wahrscheinlich mit der Talbildung der Seenrinne des Glindower, Plessower und Schwilow Sees in Verbindung zu bringen, die bei der Ablagerung des oberen Geschiebelehms ebenfalls schon vor
handen war“.
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Abb. 15. Grub e 5 von Lelinin.
Aus den obigen Beobachtungen läßt sich folgende Übersicht über den Verlauf der letzten Vereisung ableiten:
1. Autochthone Eisbildung.
2. Vorrücken des nordischen Eises.
3. Beginn des Abschmelzprozesses (Eishöhlen mit scharf gesonderten Sedimenten).
4. Letzte Bewegung der Erdrinde.
5. Aufschüttung des Oberen Geschiebelehms und Herausbildung der heimischen Landschaft.
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*) Gagel: Die stratigraphische Stellung des Glindower Tones, Monatsberichte der Deutsch. Geolog. Gesellschaft. No. 2, 1905, S. 33.