Heft 
(1910) 18
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1. (1. außerordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

I. (1. ausserordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinte

Sonntag, den 18. April 1909.

Besuch des Kaiserin Friedrich-Hauses für das ärztliche Fortbildungswesen

am Luisenplatz 24.

Der Erste Vorsitzende, Herr Geheime Regierungsrat E. Friedei, eröfl'nete die zahlreich besuchte Versammlung in dem stattlichen Bau des humanitären und wissenschaftlichen Zwecken gewidmeten Hauses mit einer Begrüßung und kurzen Ansprache. Er bat hierauf den Direktor des Hauses, Herrn Prof. Dr. R. Kutner, der von seinem Vertreter Herrn Dr. Löwin uud von dem Kustos der Krankenpflege-Sammlung, Herrn Dr. P. Jacobsohn, unterstützt wurde, das Wort zu ergreifen.

Herr Prof. Dr' R. Kutner hieß dieBrandenburgs herzlich will­kommen und gab hierauf eine Darstellung von den Zwecken und der Entwicklung des Kaiserin Friedrich-Hauses für das ärztliche Fortbildungs­wesen. Wie sein Name besagt, soll es dem ärztlichen Fortbildungswesen dienen, und zugleich dem gemeinnützigen Wirken der Kaiserin Friedrich ein Denkmal setzen. Die vor ca. 10 Jahren geschaffene Organisation des ärztlichen Fortbildungswesens, die sich in Preußen unter der Leitung des Zentralkomitees befindet, ist gegenwärtig schon über alle Bundes­staaten des deutschen Reiches ausgebreitet; in 51 großen Städten Deutsch­lands werden von hierfür gegründetenlokalen Vereinigungen unent­geltliche Fortbildungskurse und Vorträge für Arzte veranstaltet. Die organisatorische Zentralstelle des Reiches ist der im vorigen Jahre ins Leben gerufene Reichsausschuß für das äx-ztliclie Fortbildungswesen; der räumliche Mittelpunkt aller deutschen Bestrebungen für die ärztliche Fortbildung ist das Kaiserin Friedrich-Haus. Die Aufgaben des Instituts faßt der Redner in den nachstehenden Angaben zusammen: das Haus enthält 1. als Unterrichtszentrum für Ärzte: Säle und Laboratorien für praktische Arbeitskurse in allen Hilfswissenschaften der modernen Medizin, wie klinische Chemie, Mikroskopie, Baktei-iologie, Röntgeno- graphie und wissenschaftliche Photographie; feiner einen gioßen Hörsaal für theoretische Vorträge; 2. als Zentralstelle von Hilfsmitteln für den ärztlichen Unterricht: dieStaatliche Sammlung ärztlicher Lehr- mittel mit den Sonderabteilungen der medico-histoiischen Sammlung, der Krankenpflegesammlung und der ca. 1100 einzelne Nachbildungen umfasssenden Moulagensammlung; sämtliche Objekte werden unentgeltlich und leihweise für Untemchtszwecke zur Verfügung gestellt; Besichtigung