Heft 
(1910) 18
Seite
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7. (2. ordentliche) Versammlung des XVIII, Vereinsjahres.

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Gottlob, ruft froh der Zimmermann,

Gottlob, das Werk ist bald getan.

Es ruht die Axt, die Säge ruht,

Und Kühe schmeckt nach Arbeit gut.

Jetzt atmet er aus leichter Brust Und denkt: nach allem, was du tust,

Nach langer Arbeit, spilt und früh,

Erhebt sich stolz zum Himmelsblau Jetzt solch ein edler Bau.

Sahn wir nicht diese Balken stehn Als edle Tannen auf den Höhn?

Auf ihrem Ast der Vogel sang Und Schatten gab ihr Überhang.

Darauf verließ der Baum den Wald,

Erhielt veränderte Gestalt,

Gibt nun den Urnen Aufenthalt.

Wenn Kegen rauscht und Nordwind stürmt,

So ists dies Haus, das sie beschirmt.

Mit dem üblichen Vivat auf die Bauherren, die Baumeister, Hand­werker und alle andern, die dem Bau ihre Kraft gewidmet haben, schloß die Ansprache, die leider der großen Höhe und des Windes wegen von den Umstehenden nur bruchstückweise gehört wurde. Es ist ein uralter, hübscher Richtespruch; hoffen wir, daß er auch diesem Hanse Glück bringen möge.]

VIII. Die Ausstellung für bürgerliche Küche und Haus­haltung veranstaltet von dem befreundeten Verein Frauen­erwerb E V.Erda, Vors. u. M. Herr Graf von Schlieben, ist am 10. geschlossen worden. Viele Mitglieder der Brandenburgs waren hierbei als Aussteller beteiligt. Der Eindruck war ein durchaus günstiger; hoffentlich entspricht der Erfolg den Erwartungen. Der Vorstand benutzt die heutige Gelegenheit, um den Dank der Brandenburgs insbesondere für die mehrfachen, interessanten Vorführungen, Probekochen, Licht­bildervorträge, musikalischen Unterhaltungen pp. auszusprechen, zu denen an unsere Mitglieder Einladungen ergangen waren.

IX. Die Gesellschaft zur Erhaltung des Lessinghauses in Berlin (E. V.) hielt ihre Hauptversammlung im Berliner Rathause am 28. v. M. ab. 1. Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Reiche, stellv. Vors. Professor Dr. Erich Schmidt, Beisitzer Geh. Reg.-Rat Ernst Friedei, Prof. Dr. Max Herrmann und Prof. Dr. Richard M. Meyer. Die günstige Entwickelung der Vereinigung wollen Sie aus dem vorliegenden ge­druckten Bericht entnehmen, auf Grund dessen ich auch heut wiederum die Beteiligung an der Gesellschaft bestens befürworte.

X. Die feierliche Erö ff nung des Mar in eh auses am Branden­burger Ufer 1, des zweiten Kriegervereinshauses von Berlin, fand am