Heft 
(1910) 18
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7. (2. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

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welche durch den Vorsitzenden des Ausschusses Herrn Professor I)r. Galland vertreten war. Bekanntlich ist auch der Schwiegersohn Adlers, Herr Direktor Professor Dr. Karl Möllenhoff Vorstands­mitglied der Brandenburgs.

XXL Fräulein Direktor Professor Dr. Johanna Mestorf drückt in einem liebenswürdigen Schreiben, datiert Kiel den 17. April 1909, ihren Dank für den Glückwunsch unserer Gesellschaft zum 80. Geburts­tage aus. Möge der .Seniorin der germanischen Altertumsforscher, die noch immer unermüdlich wissenschaftlich wirkt, eine weite Spanne von Lebenszeit, Geistes- und Körperkraft ferner beschieden sein.

XXII. Herr Geheimer Medizinalrat Professor Dr. Granier, unser geschätztes Mitglied, ist leider, wie wir erst jetzt bedauerlicher Weise durch den hiesigenFeuerbestattungsverein erfahren, schon am4. April v. J. verstorben und in Eisenach eingeäschert worden.

C. Naturgeschichtliches und Technisches.

XXIII. Jahrbuch der Naturkuude von Hermann Berdrow. 7. Jahrg. 1909. Was ich zur Empfehlung der früheren Jahrgänge gesagt, kann ich hinsichtlich des vorliegenden nur wiederholen. Von der Reichhaltigkeit des gut illustrierten Bandes können Sie sich selbst überzeugen: vom Makrokosmos (Weltall und Sonnen weit) bis zum Mi­krokosmus (der Mensch) wird in ansprechender, dem Laien angepaßter Form alles neuere Wissenswerte in angemessener volkstümlicher Sprache vorgeführt. Der Preis, gebunden 2 Mk., ist überaus billig.

XXIV. Die Raupen und das Abraupen in der Mark. Die Raupenpjlage im Tiergarten ist in diesem Monat ungewöhnlich groß und man macht der Direktion den Vorwurf, daß sie dagegen nicht ener­gisch genug einschreite. Herr Direktor Freudenberg entgegnet darauf folgendes, was wir auch wegen zahlloser gleicher Vorkommnisse in unserer Provinz mitteilen.

Während der kalten Jahreszeit war fortgesetzt eine Kolonne von Arbeitern damit beschäftigt, die Raupennester aus den Kronen der Eichen zu entfernen. Die Leute mußten teilweise sogar unter Lebensgefahr mittels Klettereisen in die Bäume steigen und mit Stangenscheren die Nester abschneiden. Bei der Gefährlichkeit dieser Arbeiten in den höch- Spitzen der alten Bäume war es nicht möglich, jedes Nest zu beseitigen, so daß immer noch zahlreiche Raupen auskriechen konnten, die dann ihr Vernichtungswerk an den jungen Trieben und Blättern vollführten. Doch sei hier bemerkt, daß infolge der erwähnten Arbeiten immerhin eine große Anzahl Eichen vom Raupenfraß verschont geblieben ist. Auch mannigfache Versuche auf chemischem Wege durch Entwicklung heißer und scharfer Dämpfe, durch Besprengen der Stämme und Blätter