7. (2. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.
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gesetzt habe. Wir haben von diesen sowenig wie von einem Erfolge durch sie gegenüber den Plagegeistern etwas in Erfahrung bringen können. Der mir wohlbekannte Direktor der Biologischen Station zu Plön in Holstein, Herr Prof. Dr. Zacharias, beschäftigt sich mit demselben Thema unter dem Titel „FroschVertilgung und Mückenplage“ in einer Zuschrift an die Redaktion des heutigen B. L A. Er warnt darin vor dem Begießen der Lachen mit Petroleum, weil man dadurch die Kaulquappen, also die Larvenform des Frosches, tötet und schließt daran die Betrachtung, daß da, wo am lautesten über die Zunahme der Mücken geklagt werde — Z. hat Karlsruhe im Sinn — auch meist die Unsitte besteht, Froschkeulen zu verzehren. Er schließt mit folgender Betrachtung:
„Die erwachsenen Batrachier werden in solchen Gegenden zu Tausenden weggefangen und abgeschlachtet, um dannn deren feiste llintergliedmaßen an die Hotels abzuliefern. Es ist nun sehr wahrscheinlich, daß diese üble Gewohnheit, die namentlich auch in Karlsruhe und Umgebung sehr tief eingewurzelt ist, das ihrige mit dazu beiträgt, daß die großherzoglich badischen Stechmücken sich so massenhaft vermehren können.
Um aber mit einiger Sicherheit feststellen zu können, ob es mehr die Leidenschaft des Gourmands (Froschkeulen zu essen) ist, welche die natürlichen Mückenvertilger dezimiert, oder ob es der Umstand ist, daß die Frösche schon im Kaul<piappenstadium durch das Petroleum vernichtet werden — um hierüber Klarheit zu gewinnen, möchte ich die an solchen Orten (wie sie hierfür in Betracht kommen) wohnenden Naturfreunde bitten, aufmei’ksam Umschau bezüglich des mehr oder minder zahlreichen Vorkommens der Frösche zu halten und mir darüber Bericht zu erstatten. Wenn jetzt allerwärts von Naturschutz die Rede ist und man es sich angelegen sein läßt, besonders schöne oder seltene Bäume usw. vor leichtsinniger Vernichtung zu behüten, so ist nicht einzusehen, warum sich der gleiche Schutz nicht auch auf ein so nützliches Tier, wie der Frosch ist, erstrecken sollte, der die Mückenvermehrung besser wie jede künstliche Maßnahme in Schranken zu halten vermag.“
In der Mark werden kaum, und in Berlin nur selten Froschschenkel verspeist.
XXVI. Die Direktion der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft erfreut uns mit ihrer Jubiläumsschrift; das Ihnen vorliegende Prachtwerk wird unserer Bücherei mit Dank einverleibt werden.
Die Nr. 5 der Mitteilungen der A. E. G. beschäftigt sich auch mit dem 25jährigen Bestehen der Gesellschaft. — Gleichzeitig gibt der Senior der Berliner Journalisten Professor Ludwig Pietsch eine Mitteilung „Berlin im Gaslicht und im elektrischen“, die stadtgeschichtlich ansprechend ist.