Heft 
(1910) 18
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7. (2. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

XXVII. Die Mitteilungen des Fischerei-Vereins für die Provinz Brandenburg (Präsident unser 2. Vorsitzender, Geheiinrat Uhles) lasse ich in Nr. 1 vom April d. J. (Bd. II, Neue Folge) kursieren und mache auf deu trefflichen Aufsatz unseres Ehrenmitgliedes Willibald von Sehulenburg aufmerksam:Der märkische Fischer, der ein getreues Bild dieser an uralten Überlieferungen nach Art einer Kaste treu fest­haltenden Leute gibt.

D. Kulturgeschichtliches.

XXVU1. Deutsche Gesellschaft für Vorgeschichte. Wie den meisten unter Ihnen bekannt hat sich unter diesem Namen kürzlich eine neue Vereinigung auf Veranlassung uuseres früheren geschätzten Mitgliedes Universitätsprofessors Dr. Gustav Kossinna gebildet. Die Ge­sellschaft gibt ein eigenes Organ heraus und ladet unter der Bezeich­nungErste deutsche Tagung für Vorgeschichte auf den 6.-9. August d. J. zu einer Hauptversammlung nach Hannover ein. Ich lege das sehr reichhaltige und hochinteressante Programm vor.

XXIX. Eine besondere Sektion für Vorgeschichte hat sich auch in der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethno­graphie und Urgeschichte, der als Ausschußobmann anzugehören ich die Ehre habe, gebildet. Auch von hieraus geht uns die Ankündi­gung einer neuenPrähistorischen Zeitschrift zu.

Da beide Unternehmungen (vgl. Nr. XXVIII) leicht verwechselt werden können, und zur Kenntnisnahme der Sachlage, die ja auch unsere Brandenburgs, soweit diese die vorgeschichtliche Heimatkunde pflegt, recht eigentlich angeht, teile ich den Prospekt nachstehend Ihnen wörtlich mit.

Bemerkenswert tritt in der wissenschaftlichen Entwicklung unsrer Zeit das Erstarken der vorgeschichtlichen Forschung hervor und ihr Bestreben, sich als ein selbständiges und vollberechtigtes Glied in der Universitas litterarum zu erweisen.

Zumeist vollzieht sich diese Entwicklung friedlich in der Weise, daß die Träger des neuen wissenschaftlichen Zweiges ihr Verhältnis zu den früheren Arbeitsgenossen und Freunden nicht aufgeben. Je nach den örtlichen Verhältnissen haben bisher bald die anthropologischen und ethnologischen Gesellschaften, bald die allgemeinen Geschichts- und Altertumsvereine die Vorgeschichte mit betrieben. Bei manchen von ihnen haben sich allmählich Sektionen und Kommissionen für Vor­geschichtsforschung entwickelt, und im Westen und Süden Deutschlands sind sogar ganze Verbände für Altertumsforschung entstanden, so 1901 ein west- und süddeutscher, 1904 ein nordwestdeutscher, 1906 ein