Issue 
(1910) 18
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Unser Backsteinbau in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

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Sie ersehen aus den Bildern, daß in neuerer Zeit die Farben freudigkeit der Architekten ganz wesentlich gestiegen ist, und hieraus möchte ich eine Hoffnung unserer Verblendziegelfabrikanten für die Zukunft lier- leiten. Ich teile die Architekten in drei Gruppen. Erstens in solche, die sich als Feinde des Ziegelbaues bekennen und den Putzbau oder den Bau mittels natürlicher Steine bevorzugen; sie kommen für mich liier nicht in Frage. Zweitens in solche, die dem Backsteinbau im vollen Maße ergeben sind. Hierhin gehören jene Männer, die das norddeutsche Flachland mit zahlreichen monumentalen und profanen Bauten aus Ziegeln geschmückt haben und sich noch heute in der Architektur des

Abb. 12. Ziegelselinitteclinik.

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Abb. 13. Ziegelschnittechnik.

höchsten Ansehens erfreuen. Ihre Werke lehnen sich mehr oder weniger streng an die Formen des Mittelalters an, und gerade dieser Umstand ist es meiner Auffassung nach, weshalb die jüngeren Architekten, die die dritte Klasse der Architekten bilden, nicht mehr folgen wollen. In ihnen gärt und drängt es; sie wollen etwas Neues schaffen, und etwas hervorbringen, was von dem Althergebrachten abweicht. Die fortgesetzte Anlehnung an das Mittelalter zeigt ihnen keinen Weg, und man kann es daher verstehen, wenn sie sich vom Ziegelbau abwenden.

Mir scheint es, als ob unser Verblendziegelbau jetzt einer anderen Richtung zustrebt. Aus meinen Ausführungen haben Sie ersehen, daß die Farbenfreudigkeit unter den Architekten wieder im Wachsen begriffen