Issue 
(1910) 18
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Dr. Max Fiebelkorn.

für die nächste Zeit die Richtung gegeben, und es entstanden bald zahl­reiche Schmuckbauten in Eisenfachwerk mit glasierten Werken aus Ton. ln Deutschland zog mau aus den Schöpfungen Englands und Frank­reichs leider keinen Nutzen, und der ßackziegelbau ging hier, wie ge­zeigt, seine eigenen Wege.

Im Jahre 189t) folgte dann eine weitere Pariser Weltausstellung, und hier zeigte sich als hervorragendes Ergebnis die künstlerische und bautechnische Anwendung des Steinzeuges. Als Probe seiner Kunst führte Frankreich damals das bekannte Bäckerrelief vor, das nach dem Modell von Alexander Gharpentier hergestellt ist und sich in seiner Aus­führung au den berühmten Kriegerfries in Susa anlehnt.

Abb. 11. Wohnhaus in Paderborn (Verfahren Wördehoff).

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Allmählich griffen die Anregungen Englands und Frankreichs aber doch nach Deutschland über, und man fing auch hier an, sich der viel­farbigen Reliefplastik zuzuwenden. Die benutzten Werke bezeichnet man entweder als Steinzeug oder Steingut oder glasierte Terrakotta. Ich will mich nicht darauf festlegen, eine besondere Definition zu geben. Die Bezeichnungen der einzelnen herstellenden Firmen gehen auseinander. Für mich handelt es sich um wetterbeständige Waren, die als Baukeramiken Verwendung finden, mögen sie heißen, wie sie wollen. In welcher Weise in Deutschland die Anwendung derartiger Waren zugenommen hat, zeigen Ihnen die Lichtbilder, welche ich Ihnen hier vorführe. (Redner zeigt eine große Anzahl schwarzer und farbiger Lichtbilder.)