Issue 
(1910) 18
Page
339
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image

Unser Uacksteinlmu in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

139

der Sonne Arabiens, nicht aber unter dem grauen Himmel Deutschlands einen geeigneten Platz hätte finden können. Ich habe mich jedoch be­lehren lassen, nachdem mir mitgeteilt worden ist, daß der Preis auf den in Frage stehenden Entwurf gerade mit Rücksicht darauf erteilt worden ist, daß die Farbenfreudigkeit der Architekten gehoben werden sollte. Ich stehe heute auf dem Standpunkte, daß gerade die Hebung der Farbenfreudigkeit, mit eins unserer Hauptziele sein muß, und halte das damalige Vorgehen des Verblendervereines für berechtigt und an­gebracht.

Wenn ich auf die Farbenfreudigkeit jetzt näher eingehe, so muß ich Sie bitten, mit mir wieder einige Jahrzehnte zurückzugehen und zwar bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Um diese Zeit machten sich in England Bestrebungen bemerkbar, die Kunstfertigkeit der Ver-

.«rr'WT'?

.?>-

u

km

. m**

/

I'J j, - ^

"\

r--***-»-

Abb. 10. Gerauhte Ziegel (Verfahren Wördehoff).

gangenheit wieder zu erlangen und völlig vergessene Verfahren wieder aufzufinden. Die Weltausstellung in London im Jahre 1851 zeigte in dieser Hinsicht schon einen Erfolg. Die Bewegung ging dann auch nach Frankreich über und machte hier noch bessere Fortschritte als in England, da die Fabrikanten in erster Linie das künstlerische Ziel im Auge behielten. Man fand in Frankreich reiche Anregungen in den persischen und belgischen Keramiken; außerdem machte sich auch ein Einfluß Japans bemerkbar. Der Erfolg der Franzosen zeigte sich in vorzüglicher Weise auf der Pariser Weltausstellung im Jahre 1878. Dieses Jahr ist für die Geschichte der Baukeramik dadurch von be­sonderer Bedeutung geworden, daß die Franzosen ihre Befähigung nach­wiesen, die gewonnenen Kunstmittel auf die Baukeramik zu übertragen, indem sie unter anderem die großen Eisenbauten mit den Werken der Kunsttöpferei verzierten. Durch die Ausstellung des Jahres 1878 wurde

i p* t m

w M F;

4li.