.‘55(5 11. (0. außerordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.
U. M. Herr Schmidt übernahm die Führung. Wir wanderten zunächst ein Stück die Eisenbahnstraüe entlang und bogen bald rechts ab aus der Stadt heraus in die nächste Umgebung, liier kamen wir zuerst an dem neuen Turn-, Sport- und Spielplatz der Stadt vorüber, auf dem eine große Menge von Findlingen aufgestapelt war, die bei dem Einebnen des Platzes freigelegt worden waren. Darauf stiegen wir in das Tal der Schwätze hinab und überschritten den Bach auf einer Brücke. Das Tal ist hier schon verhältnismäßig breit und die Böschung eingeebnet. Das Herrlichste ist aber der Buchenwald, der die Ufer begleitet. Wir folgten dem Weg nach dem Zainhamtner und kamen an der Königlichen Samendarre vorüber, wo die Kienzapfen getrocknet werden, damit sie den Samen entlassen. Hinter dem Zaiuhammer kehrten wir wieder um. Der Zainhainmer war zuerst ein königliches Eisenwerk, in dem das Eisen gedehnt wurde, darauf wurde er eine private Knochenmühle, dann eine Getreidemühle und gegenwärtig ist er ein Restaurant. Die nächste Umgebung führt hier den Namen die Oborheide und wurde angeblich von Joachim H. der Stadt geschenkt. Hier sind die Gehänge sehr steil und man hat an einer Stelle einen Blick in einen tiefen Kessel, in dem die Königsquelle entspringt. Sie liegt hinter demllestaurantGesundbrunnen. Von hier werden jährlich 200000 Flaschen Tafelwaser versandt. Der Gesundbrunnen ist schon unter dem Großen Kurfürsten entdeckt worden, aber erst unter Friedrich Wilhelm III. mehr zur Geltung gekommen neben Freienwalde, weil dieser ihn 1821 besuchte. Die Doktoren Raumer und Mertens haben sich besondere Verdienste um den Gesundbrunnen erworben. Gegenwärtig gehört er dem Hofschlächtermeister Hefter. Hinter dem Gesundbrunnen führt der Weg nun in die Höhe zum Kaiser Wilhelm- Aussichtsturm. An seinem Fuße liegt der Dictusgarten, in den inan von oben fast senkrecht hinunterschaut, er enthält 40 Springbrunnen und andere Wasserkünste. Hinter dem Aussichtsturm führt nun der Weg noch ein Stück auf der Höhe entlang und endet dann auf einem breiten Platz mit Schmuckaulagen. Hier stand früher die sog. Rudolfseiche, heute findet sich hier ein Stein und eine Eiche, die gesetzt worden sind am vierhundertjährigen Geburtstage Luthers. Vom Rande des Platzes hat man einen sehr hübschen Blick auf die Stadt und die Umgebuog. Fern am nördlichen Horizont erkennt man die Windmühle von Golzow und den Vermessungsturm auf dem Hausberg in der Forst Grimnitz.
Von hier ging es nun durch die Villenvorstadt hinunter in die Stadt selbst und zwar in den Ratskeller, wo das Frühstück eingenommen werden sollte.
Während des Frühstücks dankte Herr Geheimrat Friedei für den freundlichen Empfang in Eberswalde und brachte drei Hurrahs aus auf das Gedeihen des Eberwalder Vereins für Heimatkunde. Darauf sprach der zweite Vorsitzende dieses Vereins, Herr Amtsgerichtsrat Ilirschberg,