Trampe vor der grünen Heide.
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einst das Halali der Werbellinjäger. Bis hierhin hatten die Askanier ihre Jagdgründe ausgedehnt und gewissermaßen hielt die Wacht vor dem Eingänge der Magna merica die Tramper Wulkowburg. Freilich galt es auch, die hier vorüberführende Heerstraße zu schützen, und deshalb mag auch wohl der trutzige Turm liier gestanden haben, dessen Trümmer wir vor wenigen Minuten im Schloßpaik in Augenschein nahmen. Überhaupt haben wir in dieser Burg eine ziemlich bedeutende Anlage vor uns; denn die sehr erhebliche Ausdehnung der Trümmerstätte läßt dies schließen. Die Burg, die fast mitten im Sumpfe stand, hat mancherlei Ähnlichkeit mit der Ihnen wohlbekannten Grimnitzburg bei Joachimsthal in der Anlage sowohl als in ihrer Ausführung, so daß man fast auf die Vermutung kommen könnte, beide Burgen seien fast zu derselben Zeit errichtet; wobei ich erwähen will, daß die Grimnitzburg im Jahre 1297 zum ersten Male urkundlich genannt wird.
Die Wulkowburg, die sich jetzt so verschwiegen im Tramper Schloßpark versteckt hält, war sicher schon alt, als der Geschichtsschreiber begann, von ihrem Dasein Notiz zu nehmen. Und das war erst im .Jahre 1329. Damals hauste der ehrenfeste Ritter Hermann von Wulkow, dessen Stammsitz im Lande Lebus stand, auf der Burg Breydin, wie der eigentliche Name der Tramper Wulkowburg hieß. Der Name Breydin bei Trampe wird noch im Jahre 1527 in den Hufenschoßregistern des Brandenburgischen Bischofssprengels genannt, allerdings als Wüstung bezeichnet. Hermann von Wulkow ist in der Geschichte des Ilohenbarnim eine ebenso interessante wie merkwürdige Persönlichkeit — und es liegt die Annahme nahe, daß er lange Zeit für seinen Herrn und Markgrafen von der Burg in Eberswalde aus das umliegende Land regierte.
Um jene Zeit beginnt sich aber auch schon der Sparrenschild zu erheben. Er bemächtigte sich der Ortschaften Lichterfelde und Prenden und verschonte auch Trampe nicht. Und als der Wulkowstamm dem Aussterben naht, da wird den Sparren — Hans, Ludwig, Berndt und Berthold, „Gebrüder die Sparren“ — zu ihrem Hof in Trampe auch die sechs Hufen umfassende Wulkowbesitzung verschrieben. Das war im Jahre 1412. Über 350 Jahre, bis zum Jahre 1771 ist Trampe seitdem in der Sparren Besitz verblieben.
Nach dem Karolinischen Landbuch vom Jahre 1375 umfaßte die Tramper Feldmark 54 Hufen. Von diesem sogenannten Bauernfeld zeigt sich 1739 noch folgende Einteilung: Rittersitz 12'/ a Hufen, Pfarre 4 Hufen, (i Bauern ä 4 Hufen = 24 Hufen, 12 Kossäten ä 1 Hufe = 12 Hufen und ein Rest von 17, Hufen, die wohl verpachtet waren, da kein Hof dazu vorhanden war.
Das Dorf war 1375 mit 20 Kossäten besetzt, zu denen sich später noch 6 Bauern gesellten. Ein Krug und zwei Mühlen, von denen aber