Issue 
(1910) 18
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Trumpe vor der grünen Heide.

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uls die Mahlzeit, von ein uneheliches aber 6 Gr. Vom Schäferhirten und Schmied bekomme von jedwedem jährlich 4 Brote. Wenn eine Leiche ist bekomme 3 Gr, mit der Abdankung 4, Leichenpredigt 6 Gr. Von denen 12 Kossäten soll ich haben von einem jeden 4 Brote wegen ihres Hofes, bekomme aber nur in allem 3 Sch. Koggen davor. Vor die Vertrauung bekomme ich wegen des Singens und Spielens 12 Gr., die zur Kirchen gehet 1 Gr. Meine Antecessores haben auch die Gevatterbriefe gehabt, welche aber vom itzigen Herrn Prediger geschrieben werden. Wann einem das Abendmahl im Hause gegeben wird 3 Gr. Wegen des Seigerstellens bekomme aus dem Gotteshause 2 Sch. Koggen und von einem jedem Hüfner jährlich 1 Gr., von den Kossäten 6 Pfg., vom Hirten, Schmied und Schäfer jährlich 2 Gr. Von jeder Hufe, sowohl Ritter als contribuables Land 3 W.

Bescheinigt:

Graf von Sparr.

Christian Bruck, Inspektor und Visitator.

G. G. Gensichen P. T.

Jacob Krüger, Schulz.

(Das Datum fehlt. 1739V) Daniel Erasmi, Kantor.

Ziemlich drollig liest sich auch eine Defensio Summaria, die der zu Ungebühr gekränkte Kantor zu Trampe Samuel Andres Viuhold unterm 16. Juni 1708 gegen den damaligen Pfarrer G. G. Gensichen losließ.

Vinhold aus Roßwein in Sachsen, war 1695 nachabgelegter Probe in Singen, Spielen und Geigen als Kantor nach Trampe berufen worden. Er stand sich nicht gut mit dem Pastor des Ortes, der ihn offenbar wenig beachtete.

In einer seiner vielen Eingaben an den Patron protestierte Vinhold dagegen, daß er das Orgelwerk in der Kirche verderbet haben sollte, insonders daß ihm dieser Vorwurf von der Kanzel öffentlich gemacht wurde, dergestalt, daß der Pastor der Gemeinde darlegte, derKantor führe seine untergebenen Schulkinder nach Anleitung des Marienlob­gesanges nicht an, sie leimten von ihm keine liebliche Stimme singen; die Orgel traktiere er nicht recht, nehme also sein Lohn mit Sünden. Und wenn er als Pastor so nachlässig wäre in seinem Amte, müsse er sich besagen, daß ihn der Donner und Blitz auf der heiligen Stätte erschlüge.

Vinhold beschwert sich weiter über einen Vorgang in der Kirche in Klobbicke dem Filial von Trampe: alsder Cantor dem Pastor vor dem Altar den Chorrock umhengen wollte, aber nicht alsbald, weil er in etwas verwickelt war, fertig werden könne, zeiget ihm der Pastor