12. (8. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.
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Ausschußmitglied, HerrDr. Gustav Albrecht, die herzlichsten Glückwünsche der Brandenburgia. Es ist auch erfreulich, daß der so uns befreundete Verein auch, wo die Gelegenheit sich bietet, mit Wort und Tat für den Naturschutz eintritt.
XI. Eine Feier der Enthüllung des Denkmals zur Erinnerung an die Errettung Friedrichs des Großen auf dem Kunersdorfer Schlachtfeld fand auf dem Mühlberg im Schlachtfeld- gelände statt, zu welcher der Vorstand des uns befreundeten Historischen Vereins für Heimatkunde zu Frankfurt a. 0. auch die Brandenburgia eingeladen hatte, welche durch verschiedene Mitglieder vertreten war.
An der Stelle, wo in der für das preußische Heer unglücklichen Schlacht von Kunersdorf (12. Aug. 1759) Rittmeister v. Prittwitz mit einer kleinen Zahl von Zietenhusaren Friedrich den Großen aus dem Schlachtgewühl heraushieb und in Sicherheit brachte, ist von der Familie v. Prittwitz uud dem Historischen Verein für Heimatkunde in Frankfurt a. 0. ein Denkstein errichtet worden, dessen Enthüllung am Sonntag den 22. August d. J. stattfand. Hierzu hatten sich etwa 15 Mitglieder des Geschlechts derer v. Prittwitz, an ihrer Spitze Admiral v. Prittwitz und Oberstleutnant z. D. v. Prittwitz (Fürstenwalde an der Spree), die Vertreter der Zivil- und Militärbehörden von Frankfurt a. 0., viele aktive und inaktive Offiziere, die Krieger-Vereine aus Frankfurt a. 0. und Umgegend und ein nach Tausenden zählendes Publikum eingefunden. Nachdem das Musikkorps des Leib-Gren-Regts. Nr. 8 die Beethovensche Hymne „Die Himmel rühmen“ und „O, Deutschland hoch in Ehren“ gespielt hatte, hielt Steuersekretär Vörfmaun eine Rede, in der er den Verlauf der Schlacht schilderte und darauf hinwies, daß der Stein zur Erinnerung an die heldenmütige Tat des Rittmeisters v. Prittwitz gesetzt worden sei und ein Gedenkstein der Treue sein solle. Er schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Hierauf fiel die Hülle. Oberstleutnant v. Prittwitz übergab das Denkmal im Namen der Familie v. Prittwitz, „an der für sie so weihevollen Stätte, wo es einem ihrer Vorfahren vergönnt war, die menschlich vornehmste Tat, die Errettung seines Königs und Herrn, auszuführen, dem Historischen Verein zu Frankfurt a. 0. in Hand und Pflege, zur Erinnerung an freudig erfüllte Pflicht, zur Freude und Mahnung au gegenwärtige und kommende.“ Verwaltungs-Gerichtsdirektor Pollack, der Vorsitzende des Historischen Vereins zu Frankfurt a. 0. übernahm das Denkmal und schloß seine Rede mit einem Hoch auf das deutsche Vaterland. Das Denkmal, eine mit einem Adler gekrönte Pyramide aus märkischen Findlingen, ist nach einem Entwürfe des Architekten Wahlich (Breslau) erbaut. Es zeigt an der Vorderseite eine Tafel mit der Inschrift: „Hier weilte Friedrich der Große während der Schlacht am 12. 8. 1759“ und darüber ein Bronzerelief, das die eingangs erwähnte Szene auf dem Schlachtfelde von Kunersdorf darstellt. An der linken