Heft 
(1910) 18
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12. (3. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

Seite befindet sich eiue Tafel mit der Aufschrift:Die Familie v. Pritt- witz ihrem Vorfahren zum Andenken an die Rettung des Königs, und an der rechten Seite eine solche mit der Inschrift:Der Historische Verein zu Frankfurt a. O., 12. 8. 1909.

All. An der 1900 Jahr-Feier der Schlacht im Teutoburger Walde vom 15. bis 22. August d. J. haben infolge der freundlichen Ein­ladung des Festausschusses in Detmold mehrere unserer Brandenburgia ungehörige Mitglieder teilgenormnen, die insbesondere entzückt waren über den großen Festzug, an dein <»(X) Personen, 100 Pferde und 12 Fest­wagen teilnahmen.

XIH. Bei der Hauptversammlung der Niederlausitzer Ge­sellschaft für Anthropologie, Urgeschichte und neuerdings auch (wie bei dem zu X erwähnten Frankfurter Verein) für Heimatkunde im Juni d. J. zu Guben wurde die Brandenbnrgia durch unser Ausschuß- mitglied Herrn Robert Mielke vertreten. Dank der bewährten Organisation und Führung durch unser Ehrenmitglied Herrn Professor Dr. Hugo Jentsch verlief die Tagung mit glänzendem Erfolge.

XIV. Strafe gegen Verunreinigung von Parks und Wäldern. Zu meiner Überraschung und, ich darf wohl sagen, auch Genugtuung las ich neulich zu Genf in dem reizenden, von einem großmütigen Stifter der Stadt geschenkten Ariana-Park Warnungstafeln, die jeden, der beim Fortwerfen von Papier, Speiseresten u. dergl. sich nicht der ausgestellten Sammelkörbe bedient, mit Geldstrafe bedroht. Dies geschieht in der freien, demokratischen und republikanischen Schweiz, und bei uns zögert man noch immer mit dergleichen mehr und mehr notwendigen werdenden Zwangsmaßregeln. Es kann einem geradezu übel werden, wenn man beispielsweise im Grunewald unweit Belitzhof bei dem Wannsee-Freibad die abscheuliche Verschandelung der freien Gottesnatur durch Haufen fortgeworfener Papiere, Speisereste u. dergl. gewahrt.

B. Persönliches.

XV. Leider haben wir den Tod zweier hervoragender Mitglieder, unseres Ausschußmitgliedes, Kgl. Rumänischen Ilofgoldschmiedes und Juweliers Paul Teige und unsers ordentlichen Mitgliedes Hermann Mächtig zu beklagen.

Unser um die Brandenburgia verdienter Freund Teige verstarb am 4. Juni nach längerem Krankenlager an den Folgen einer Krankheit, die er wahrscheinlich auf seinen Berufsieisen während des Winters in Rumänien und Bulgarien sich zugezogen.

Als Künstler und Nachbildner antiker, mittelalterlicher und neu- altex-licher Kunstsachen aus Edelmetall hat Teige sich einen Weltruf er­worben; ich erinnere nur an seine berümhten Nachbildungen des Gold­fundes von Vettersfelde bei Guben, an die des Hiddensöer Goldfundes