12. (3. ordentliche) Versammlung des XVIII, Vereinsjahres.
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Vereins für die Geschichte Potsdams (1909) eine sehr sorgfältige, quellenmäßige Darstellung dieses für unser Städtewesen so überaus wichtigen Gesetzes in seinen Folgen für unsere Nachbarresidenz.
XXII. Dr. phil. Hans Kania: Die Architektur der Stadt Potsdam im 18. Jahrhundert. (Nr. 303 a. a. 0.) 1909. Diese vorzügliche Schrift ist uns besonders wertvoll, weil sie die Anschauungen und Mitteilungen ergänzt, welche die Brandenburgs bei ihrer letzten Wanderfahrt in Potsdam erhalten hat. Die Arbeit gliedert sich wie folgt: I. Ältere holländische Einflüsse 1700—40; II. Die französisch - akademische Richtung und Georg Wenceslaus Freiherr v. Knobelsdorff 1744 —52; III. Italienischer Barockstil nnd Klassizismus 1752—54;
IV. Der englische Klassizismus und die englische Romantik 1755—64;
V. Das Rokoko; VI. Der französische Neuklassizismus, Karl v. Gontard und seine Schule 1764—86; VII. Der Zopfstil 1786 -1800. Mögen sich die Potsdamer, ich wiederhole, was ich bei unserer Zusammenkunft in Potsdam sagte, immermehr der architektonischen Meisterwerke und Vorbilder bewußt werden, welche sie in ihren Bauten, auch in den bürgerlichen Häusern, des 18. Jahrhunderts besitzen und diese letzteren, wie es u. A.-M. Herr Robert Mielke besonders betonte, zu erhalten bemüht sein.
XXIII. Kalender für den Kreis Westhavelland 1910. Auf Veranlassung des Kreisausschusses herausgegeben von Walther Specht, Lehrer und Stadtarchivar in Rathenow. Ein vorzüglicher Kreiskalender, den ich mit Vergnügen vorlege und für welchen die besten Kräfte dortiger Gegend, außer dem verdienstvollen Herrn Specht, unserm geschätztem Mitglied, Herrn Wilhelm Kotzde, Herr Lehrer Faltin, Herr Baurat Holmgreen, noch verschiedene Schriftsteller nützliche und ansprechende Beiträge geliefert haben. Der billige Preis 40 Pf. ermöglicht jedermann die bestens zu empfehlende Anschaffung.
XXIV. .Mit besouderm Vergnügen lege ich Ihnen den neuesten Jahrgang (IV. 1909) der Mainzer Zeitschrift, Zeitschrift des Römisch- Germanischen Zentral-Museums und des Vereins zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer vor. Von dem reichen Inhalt geht uns recht eigentlich an, auch bezüglich unserer Heimat, der Aufsatz von Professor Dr. K. Schumacher-Mainz: Die Germania des Tacitus und die erhaltenen Denkmäler. (Mit 2 Tafeln.) Ein großer Teil der uns überkommenen Gennanen-Darstellungen wird im Bilde reproduziert und erläutert. Im ganzen tritt Verf. dem Tacitus bei und erklärt seine Schilderungen, von einigen Irrtümern und Ungenauigkeiten abgesehen, für ganz vorzüglich. Wir können Herrn Schumacher für die große Mühe und den Scharfsinn, den er aufgewendet, auch unsererseits nur dankbar sein.
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