Heft 
(1910) 18
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12. (3. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

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vor dem erstaunten Auge aufrichtet; lauter Dinge, vor denen der eigentliche Kunstsinn erschrickt, wahrend der milde Sinn, der gelten lädt, sich ihnen zuneigt und des Strebens sich freut.

Was wird nun aus diesen Dingen ? Das Hohenzollern-Museum ist bereits überlastet mit dergleichen Andenken und hat überhaupt kaum mehr verfügbaren Raum. Sie verkaufen? Kann das der er­wähnte pietätvolle Sinn zulassen? Ich möchte vorschlagen, sie dem Märkischen Museum zu überweisen, das doch auch die Herrscher­geschichte pflegt, und aus kurfürstlich-brandenburgischem, beziehent­lich königlich-preußischem Besitz in Freienwalde überhaupt noch nichts aufzuweisen hat.

Der schon erwähnte Pavillon ist bis auf zwei ungefüge, alte, schöngearbeitete Spinden, die über 100 Jahre gedient haben mögen, vollständig geräumt. Seltsam nehmen sich an der Vorderfront unter dem Dach riesige, blau- und graugefärbte Dekorations-Krugvasen aus, die aus dem nassauischen Kannenbäckerländchen zu stammen scheinen, um 1860 Mode wurden und den Markt so lange über­schwemmten, bis Porzellane und weiche Fayencen sie verdrängten.

Wir scheiden mit einem Zitat B. v. Lepels von dem traulichen Schlößchen:

Dies weiße Häuschen find ich zum Entzücken,

Die Wand ist sauber bis hinauf zum Dache, - Und heitre Fenster sind es, die es schmücken.

Möchte doch, sozusagen noch in zwölfter Stunde, ein Beschluß erfolgen, der die Fortdauer des Freienwalder Schlosses als Prinzen­wohnung oder in ähnlicher Form für alle Zeiten sichert.

In der heutigen Versammlung schloß man sich den vorstehenden Anregungen ebenfalls mit dem dringenden Wunsch im Interesse der . I leimatpflege an, daß das Freienwalder Königsschloß im Hohenzoller- schen Familienbesitz erhalten bleiben möge.

[Nachträglicher Zusatz: auf der Wanderfahrt nach Gransee am 3. Okt. 1909 fielen mir bei Besichtigung des dortigen sinnigen Schinkelschen Denkmals für die Königin Luise die daran angebrachten übrigen Vor­namen derselben ins Auge Auguste Wilhelmine Amalie. Daraus ergibt sich die Deutung der vorerwähnten Anfangsbuchstaben A. W. A. ohne weiteres.]

E. Bilder, Karten, Pläne.

XXVI. Aus dem Verlage unsers geschätzten Mitgliedes Herrn Straube lege ich als neu vor die Umgegendkarten von Oranienburg, pj- 0 jgfl\yft](jg g, O., Bernau, Strausberg und mit Rücksicht a.uf unsere Wanderfahrt am 9. Oktober d. J. nochmals die Karte der nördlichen Vororte. Alle zeichnen sich durch Sauberkeit, gute Les­barkeit und Vollständigkeit aus. Beispielsweise werden Sie auf letzt-