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12- (3. ordentliche) Versammlung de* XVII. Vereinajahres.
nun die große Güte gehabt mir die F’hotographien der zwei Zerbster Urkundensiegel der mittelalterlichen Stadt Rathenow mitzuteilen, wofür ich den lebhaftesten Dank Namens der Brandenburgia ansspreche.
Ich gebe nun im folgenden eine Abbildung des größeren Siegels in natürlicher Größe wieder. Leider ist das Originalsiegel schon etwas abgenutzt und infolgedessen sowohl die photographische wie die Klischee- Wiedergabe etwas matt, immerhin aber doch so deutlich ausgefallen, daß man die zur Beurteilung erforderlichen Einzelheiten klar erkennt.
Die Umschrift lautet der Zeit entsprechend in lateinischen Majuskeln: Sigillum Burgensiü: In Rathenowe.
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Das älteste Wappen von Rathenow.
Das Wappen zeigt ein befestigtes zinnengekröntes Tor, dessen Tür, heraldisch gesprochen, mehr links liegt. Rechts und links zwei Wehr- türme je mit zwei Fenstern übereinander und drei Zinnen. Zwischen diesen Türmen erhebt sich eine ritterlich gepanzerte Figur, die riesenhaft wirkt, weil sie viel größer ist als das Bauwerk. Der Gepanzerte hält in der Rechten ein Lanzenfähnlein und stützt sich mit der Linken auf den dreieckig ovalen Schild, der mit dem branden burgischen heraldischen Adler geschmückt, über dem mittleren Mauerstück zwischen den beiden Mauertürmen mehr nach links herüberhiüigt. Deshalb ist