Heft 
(1910) 18
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Das vorgeschichtliche Wohnhaus von Buch

bei Berlin.

Von Dr. A. Kiekebusch.

Gelegentlich der Ausschachtungsarbeiten zum Bau der IV. städtischen Irrenanstalt in Buch bei Berlin wurden auf dem Gelände zwischen dem Dorfe und dem Walde, rechts von der zur Försterei führenden Chaussee, zahlreiche Brandspuren und Reste von zerbrochenen Tongefäßeu beob­achtet. Herr Regierungsbaumeister Hellwig benachrichtigte die städtische Bauinspektion von diesen Funden und Herr Baurat Knopf gab die Meldung an das Märkische Museum weiter. Herr Museumstechniker Dunkel brachte von einer Vorbesichtigung mehreie Scherben mit und konnte angeben, daß es sich bei den schwarzen Brandstellen wahr­scheinlich um llerdgruben handle, v 7 ie wir sie vor 2 Jahren auf dem Seddinwall bei Schmöckwitz aufgefunden haben.

Da wir über Ansiedlungsplätze und vorgeschichtliche Wohnungs­anlagen bisher recht wenig unterrichtet sind, so kamen hier wichtige wissenschaftliche Interessen in Frage, und eine gründliche Untersuchung der Fundstelle war selbstverständlich.

Bereits bei der ersten Besichtigung des Geländes, bei der mich Herr Regierungsbaumeister Hellwig an die wichtigsten Fundstellen führte, konnte ich erkennen, daß wir es mit einer umfangreichen vor­geschichtlichen Siedlung zu tun haben, die nach den vielfach umher- liegenden Gefäßresten zu urteilen in ihrem wesentlichsten Teile der Bronzezeit zugerechnet werden muß, also derselben Zeit, welcher die im Märkischen Museum aufbewahrten Funde von einem vorgeschichtlichen Friedhofe bei Buch angehören. Dieser Friedhof ist von Herrn Geheim­rat E. Friedei und Pflegern des Märkischen Museums im Jahre 1904 in Augenschein genommen worden.

Am Mittwoch den 12. Januar ds. Js. begann ich im Aufträge der Direktion des Märkischen Museums mit den Ausgrabungen. Innerhalb einer für das Wirtschaftsgebäude der IV. städtischen Irrenanstalt aus-