Heft 
(1907) 16
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16. (7. ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.

Die Kraft dieser Säule ist von jeher der fromme, treue Glaube der Märker gewesen. Wie dieser Glaube in der Mark gesäet wurde, wie er wuchs, wie er in Sturm und Kampf fest in den Herzen blieb, wie er Früchte brachte und weithin Samen streute, das lehrt die Märkische Kirchengeschichte. In diese einzuführen siud die Hefte bestimmt, von denen die Nummern 16 bereits in der Brandenburgs besprochen und vorgelegt worden sind.

In dem Prospekt heißt esMit Vorbedacht haben wir den Heften das Bild des gepanzerten Ritters aufgedruckt, nicht nur um an das Sieges­allee-Standbild Albrechts des Bären, dessen Name mit der Christiani­sierung der Mark unzertrennlich verbunden ist, zu erinnern, sondern um anzudeuten, daß wir Märker die geistliche Ritterrüstung tragen und das Kreuz allezeit hochhalten müssen, damit wir siegen, wenn der Kampf um den Glauben auf märkischem Sande geführt wird.

Folgende Hefte sind zum überaus billigen Preis von 10 Pfg. das Heft erschienen: 1. Die Reformation in der Mark. 2. Die Hugenotten in der Mark. 3. Kurfürstin Elisabeth, die Bekennerin. 4. Die Brüder­gemeine in der Mark. 5. Aus märkischer Heidenzeit. (i. Wie die Mark christlich wurde. 7. Markgraf Johann von Kiistrin. 8. und 9. Mär­kische Missionare in Heidenlanden I. (Doppelheft). 10. Märkische Missionare in Heidenlanden II.

In Nr. 7 behandelt u. M. Herr Pastor Zehmann in Hermsdorf die, wie die Brandenburgia auf ihrer Ciistrin-Fahrt erfuhr, noch heut lebendige, im besten Sinne volkstümliche Figur des hochsinnigen Mark­grafen Johann, von dem in Ciistrin am 12. Oktober 1902 im Beisein Kaiser Wilhelms II. ein schönes Denkmal enthüllt wurde. Geboren als zweiter Sohn des starr katholischen Kurfürsten Joachim II. am 3. August 1513 und zu Cöpenick am 3. Januar 1571 verstorben*), hat er für Aus­breitung und Befestigung der neuen evangelischen Lehre unausgesetzt gewirkt. Im Volke war er wegen seiner Jovialität und Nächstenliebe außerordentlich beliebt.

Nr. 810 hat Herr Pastor Gar eis in Buch, unser freundlicher Führer in der Kirche dieses herrlichen Rieselguts der Stadt Berlin, mit warmen Worten in gemeinverständlicher Weise verfaßt. Es ist die Tätigkeit unserer Missionen unter den Heiden in Asien, Afrika, Amerika und Australien geschildert.

XII. Zu dem Vortrag unseres Ausschußmitgliedes Herrn Dr. Gustav Albrecht**) über die am 12. Januar 1807 erfolgte Ge­fangennahme des Mar sch all Victor, später Marschall von Frankreich

*) Denkwürdig für die Geschichte der Deutschen Heilbäder ist es, daß Johann wegen Gallensteinleiden im Sommer 1570 die Bäder zu Karlsbad in Böhmen benutzte.

**) Dieser Vortrag und mehrere andere wird Herr Dr. Albrecht in einem Bande unsere Archivs veröffentlichen.