04 16. (7. ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.
verdenken, daß er sich eine Menge Ersatzleute genommen hat, die für ihn eintreten: das sind die Berliner Weihnachtsmänner*).
Mag Weihnachtsmarkt und Weihnachtsbrauch im Wandel der Zeit sich geändert haben, die Weihnachtsfreude ist geblieben und diese wollen wir immer zum Christfeste uns untereinander wünschen.
XV. Vollendung des Teltow-Kanals. Als wir am 25. August v. J. unter sachverständiger Führung das Bett des Teltow-Kanals von der Giesensdorfer bis zur Glienicker Brücke durchfuhren, da konnte unser liebenswürdiger Führer, der jetzige Direktor des Teltowkaualbe- triebes, Herr Baurat Sievers, die vollständige Durchführung des Kanals noch nicht zeitlich festsetzen. Nun ist aber der letzte Durchbruch, der Durchstich des hemmenden Erdwalls in der Nacht vom 17. v. M. ausgeführt worden. In einem Lokalbericht vom selbigen Tage heißt es wie folgt. „In den ersten Morgenstunden des heutigen Montags sind die beiden sich entgegenarbeitenden Bagger 30 m westlich der Parkstrasse zusammengetroffen und haben die letzten Bodenmasseu, welche die Ost- und Westhälfte des Kanals noch trennten, beseitigt. Die offene Wasserverbindung zwischen Havel und Spree durch den Teltowkanal ist damit hergestellt.“
Nunmehr steht dem Beginn des Durchgangsverkehrs in kurzer Frist nichts mehr entgegen. Der Teltowkanal trennt jetzt in ganzer Länge die südlichen Teile des Kreises Teltow von den nördlichen. Völlig beendet sind die Arbeiten am Kanal allerdings noch nicht, es ist sogar nicht ausgeschlossen, daß in den nächsten Wochen noch gewisse Erd-Bewegungeu stattfinden und daß auch die jetzt hergestellte Rinne noch einmal sich wieder verengt. Aber eigentliche Schwierigkeiten sind doch kaum zu erwarten. Die Baggerarbeiten müssen noch fortgesetzt werden, auch fehlt noch ein Teil der Uferausbildung innerhalb der Lichterfelder Strecke. Ebenso sind an einigen anderen Stellen, namentlich an den Höfen usw. noch Rest- und Nacharbeiten auszuführen. Sie werden aber aller Voraussicht nach im Laufe dieses Winters, wenn dieser nicht jede Tätigkeit unmöglich machen sollte, zu Ende geführt werden. Vor allem muß noch die Treidelbahn, deren Fortführung ebenfalls infolge des Trennungsdammes in Lichterfelde bisher unterbrochen war, fertiggestellt werden. Mit diesen Arbeiten wird jetzt unverzüglich vorgegangen. In
*) Vor einigen Jahren sah ich in der Leipziger Straße einen alten graubärtigen mit einem großen Mantel ausstaffierten Mann, der in einem Sacke über der Schulter zwei lebende Gänse verborgen trug. Natürlich wanden sich die armen Tiere hin und her. Dies erregte bei mehreren Kindern aus guten Familien große Bestürzung; sie glaubten, der Weihnachtsmann habe ein paar unartige Kinder in den Sack gesteckt. Denn das wird ja den Kleinen noch jetzt mitunter in der Weihnachtszeit vorgeredet: Seid ihr unartig, so kommt der Weihnachtsmann (Knecht Ruprecht) und steckt euch in seinen Sack.