Heft 
(1907) 16
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17. (8. ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.

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ein Jagdrevier beunruhigt. Graf Bernstorff führte eine größere Anzahl Hirsch- und Rehschädel vor, deren Alter durch Wildmarken genau ermittelt war. Es ergaben sich bei eingehendem Studium schon jetzt wichtige Schußregeln für alle weidgerechten Jäger.

Diese Wildmarkierungen entsprechen vergleichsweise den seit Jahren schon üblichen Markierungen von Fischen, die auch in unserer Provinz Brandenburg eingeführt sind und worüber ich Ihnen an der Hand der Berichte über die Sitzungen des Fischerei - Vereins für die Provinz Brandenburg bereits früher berichtet habe.

Diese Markierungen bei Fischen und Säugetieren, auch bei Vögeln (Brieftauben, Störchen und anderen Wanderfliegern), haben nicht allein einen praktischen, sondern auch einen großen wissenschaftlichen Wert und zwar gerade recht eigentlich auch zur Förderung der Heimatkunde. Die Brandenburgs begrüßt daher alle diese Bestrebungen mit Interesse und Dank sowohl für die Vereine als auch für die einzelnen Personen, welche Zeit und Arbeit diesen gemeinnützigen Bestrebungen widmen.

All. Feuersteingruben und Feuersteingräber in Tullstorp. Der rühmlichst bekannte schwedische Archaeolog und Geolog Herr Dr. Nils Olof Holst hat unter dem Titel: Flintgrufvor och flintgräf- vare i Tullstorpstrakten mit schönen Abbildungen ausgestattete, vor­treffliche Beobachtungen über die vorgeschichtliche Ausbeutung und Benutzung von Feuersteinlagern ungefähr 7 Kilometer östlich von Malmö veröffentlicht, welche ich vorlege. Die ältesten Spuren führen uns auf die neolithische, bessermesolithisch genannte Zeit, weil sie kulturgeschichtlich auf die jüngste palaeolithische Periode hinweist. Es sind dabei Wohnstätten beobachtet, ferner Wohnstätten (flintbyen) aus jüngerer Steinzeit, desgl. aus der Bronze- und älteren Steinzeit. In dankenswerter Weise hat Verfasser zur Vergleichung dergleichenFlint­grufvor auch aus Dänemark, Belgien, England, Frankreich, Portugal, Italien und Nordamerika herangezogen. Ich möchte noch auf die sehr ähnlichen Vorkommnisse auf Rügen, namentlich in der Jasmundener Stubniz hin weisen. Herrn Holst gebührt unser bester Dank für seine höchst belehrenden Untersuchungen.

XIII. Mitteilungen der Berliner Elektrizitäts - Werke. Jahrg. 3, Heft 1 und 2. Januar und Februar 1907. Auch diese Ilefle der ausgezeichnet illustrierten technischen Zeitschrift bieten, wie Sie er­sehen wollen, vieles für Berlin Interessante.

XIV. Dasselbe gilt von den prächtigen, hiermit vorgelegten großen Abbildungen der Aktiengesellschaft für Beton und Monier- bau hierselbst, deren Tätigkeit Sie ja an vielen Bauten, namentlich Brücken in Berlin und den Vororten betrachten und gebührend würdigen können.