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Kleine Mitteilungen.
Ministerium
Georg Lamprecht. 1\ et Insp.
Joh. Christian Schreiner. Archid.
Georg Gabriel Supen. Diac.
Kirchenvorsteher Conrad Pauli
J. C. Senst. J. C. Müller.
D. C. Heiner. J. Strehler.
Die zweite Inschrift, auf der Gegenseite der erstem, lautet:
Vivat cum regina Fridericus Borussia (e) rex Consules
Christian Lindenei - . Busso Johann Schwechten.
Joh. Frid. Hertz. Joh. Mart. Kroll Georg Christoph Sanno Senatores
Sam. Krieger. Conr. Pauli. Christ. Ileinr. Hart Christ. Frid. Feske. Carl Frid. Bauermüller Carl Frid. Hering.
Die aufgeführten Namen sind für die Glocken des 17. und 18. Jahrhunderts charakteristisch: Anstatt der Heiligen, Päpste und Bischöfe, wie in vorreformatorischer Zeit und bis heute in der katholischen Kirche üblich, und zwar alles in lateinischer Kirchensprache — die Glocken der hiesigen katholischen Pfarrkirche St. Maria, am 22. Juli 1848 gegossen, .erhielten die Namen „Maria“ und „Franciscus“ — erscheinen hier die Namen des Königs mit der Königin, der Bürgermeister (consules) und Ratsherren (senatores), der Patronatsherren der Kirche.
Die 2., mittlere, Läuteglocke ist einfacher gehalten; sie wiegt jetzt 10 Zentner 75 Pfund (früher 10 Zentner 40 Pfund) und erklingt in dem kleinen g. Ein Glockentreter genügt zur Bedienung. Unter dem obern Fries befinden sich die Relief-Porträts Dr. Martin Luthers und Friedrich Wilhelms III. Darüber: „Gegossen von Hackenschmidt in Berlin.“ Darunter: „Diese nach dem am 25. Juny 1740 stattgehabten Brande des Turmes am 26. July (1740) gegossene Glocke (aus der kleineren „Oranienburger“ Glocke durch Meurer umgegossen) ist im Jahre 1812 bei der großen Kälte gesprungen und am 26. July 1823 wiederum umgegossen worden. Die Kosten wurden durch freiwillige Beiträge der Eingepfarrten Spandows beschafft.
Die 3. im Läutewerk des Turmes befindliche „kleine Glocke“ ist die „Rathaus-Glocke“, im Jahre 1818 beim Abbruch des alten Rathauses und seines Turmes der Kirche überwiesen. Die Vorgeschichte dieser Glocke ist unbekannt. In den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erhielt die Glocke einen Sprang; sie wurde 1892 für 400 Mark umgegossen. Ein fast gleicher Preis wurde übrigens im Jahre darauf für zwei alte, schmucklose Bronzeglocken aus der Elisabethkirche in Berlin, beide 1833 von Hackenschmidt gegossen, gezahlt, behufs deren Überführung in die neu gebaute Melanchthonkirche. Die „Rathausglocke“ in St. Nikolai, früher