Issue 
(1907) 16
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Der Luckauer Busch einst und jetzt.

sicher, und die Mitgliederzabl der Genossen vermehrt sich von Jahr zu Jahr. Eine große Arbeitslast hat der mit aller Energie und Sachkenntnis vorwärtsstrebende Vorstand geleistet. Mit kleinen Beständen beginnend, verfügt die Genossenschaft heute bereits über ein in Kultur befindliches Areal von 3750 Ar. Wenn man die Kosten bedenkt, welche die Kultur­arbeiten einer solchen Fläche verursachen das Rigolen sämtlicher und Hochlegen einzelner Flächen, die vielen Bodenbewegungen, die Her­stellung von Abzugsgräben, das Anpflanzen, das zur dauernden Rein­haltung der Kulturen oft zu wiederholende Behacken so ist es um so erfreulicher, wenn uns die Tatsache lehrt, daß die Genossenschaft zu­friedenstellend arbeitet, und der Gewinn von Jahr zu Jahr ein größerer zu werden verspricht. Die Weidenkulturen bestehen gegenwärtig aus 2500 Ar 2 bis 5 jähriges, 625 Ar 1 jähriges und 625 Ar rigoltes, zur Bepflanzung fertiges Areal; dem von Jahr zu Jahr sich immer weitere Strecken anschließen werden, so daß nach einem Jahrzehnt an der Stelle der einstigen Wildnis sich ein sauberes, in voller Kultur stehendes Weidenfeld befinden wird. Im November, sobald die Weiden entlaubt sind, wird mit dem Schneiden der 2 bis 4 m langen Weidenruten begonnen. Die Ernte betrug in diesem Jahr mehr als 10000 Ctr. außerdem lieferten die einjährigen Weiden bis 8 Millionen Stecklinge.

Dem Vorstand ist es mit vieler Mühe gelungen, durch das Ent­gegenkommen der wohlwollenden Behörden das Unternehmen zu einem recht aussichtsvollen zu gestalten.

Unser Busch ist der Kultur erschlossen. Eine weitere noch erfolg­reichere Kultur wird vorbereitet; denn die in Aussicht stehende Re­gulierung des Goßmar-Fließes dürfte die Wasserverhältnisse unseres Busches nur weiter günstig beeinflussen, so daß infolge der Durcharbeitung und der Bodenbewegungen für die Weidenkulturen in späterer Zeit ein ertragreiches Gemüseland hergestellt werden wird. Zu dem steht unser Busch gegenwärtig abgesehen von der ethnologischen Eigenart der wendischen Bevölkerung an landschaftlichen Reizen dem so viel be­suchten und hoch gepriesenen Spreewalde wenig nach, so daß er im Sommer unseren Eisenmoorbad-Gästen durch seine anmutigen Spazier­gänge Erholung und Erfrischung bietet und von denselben gern auf­gesucht wird.