Der Letzte seines Hauses (August Heinrich von Quitzow f 1824 ).
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starkgesinnten Vater bitterlich weinen wie ein Kind und unfähig, sie aufzurichten und zu trösten. Ich war damals, obgleich schon 11 Jahre, doch noch sehr leichtsinnig und kindisch, aber die Stunde dieses jammervollen Eindrucks ist mir stets mit greller Lebhaftigkeit geblieben; er wirkte schon damals empfindlicher auf mich als der schmerzhafte Verlust des letzten von fünf Geschwistern.“
Im dunklen Schatten der Bäume steht im Bullendorfer Garten ein dreiseitiger hoher Denkstein, dessen Spitze ein Schmetterling krönte, der schon seit längerer Zeit abgebrochen ist, das Sinnbild der Auferstehung. Auf den drei Seiten stehen die Namen der fünf Kinder Rosine, Julius, Ludwig, Heinrich, Charlotte mit dem Datum ihrer Geburt und ihres Todes. Eine zum Ring gebogene Schlange als Zeichen der Ewigkeit umschlingt die Worte: „Wir sehen uns wieder“. Auf den unteren Flächen steht:
Dem Andenken geliebter Kinder geweiht
Von den Trauernden Eltern Heinrich von Quitzow und Caroline von Quitzow geb. Rohtt.
Groß war die Freude, Dauernd mit dem Leben der Schmerz.
Da der Gesundheitszustand auch der letzten Tochter zu Befürchtungen Anlaß gab, reisten die besorgten Eltern nach Berlin, um einen Arzt zu befragen. Im Hause ihrer Verwandten, der gräflich von Itzen- plitzschen Familie, verlebten sie dort einige Wochen und sahen den Einzug des König in seine jubelnde Hauptstadt im August 1814.
Anfang 181(1 starb nach längerem Krankenlager in Bullendorf die Erzieherin der Tochter, ein Fräulein von Donop, bald darauf eine Tante als Abtissin von lleiligengrabe, 1817 in Kuhsdorf der einzige noch lebende. Bruder des Obersten, Wilhelm, als pensionierter Major. Immer einsamer wurde es um ihn. Dazu litt seihe Frau schwer an einem durch einen Sturz aus dem Wagen verletzten Fuß und an der Rose.
Die Tochter suchte das Soolbad Salze auf, wo sie ihren späteren Mann Karl von Beulwitz kennen lernte, der als junger Offizier bei dem dort in Garnison liegenden Kürassierregiment stand.
Im Januar 1818 wohnte Oberst von Quitzow mit seiner Frau dem Hoffest im Schlosse zu Berlin zur Vermählungsfeier des Prinzen Friedrich von Preußen bei, blieb dann längere Zeit dort als Deputierter der Provinz zur Kriegsschuldentilgungs - Kommission. Im selben Jahre brachte er durch Auseinandersetzung mit seinen Lehnsvettern die Allodifikation seines Gutes zustande, an der ihm viel gelegen war, da er keine männlichen Erben mehr besaß. Die Quitzows in Severin in Mecklenburg, die sich von Gerdshagen in der Prignitz dort angekauft hatten, erhielten 22 000 Taler Abfindung. Sonst waren von Lelinsvetteru nur noch übrig zwei Brüder von Quitzow aus dem Hause Grube, die