Kleine Mitteilungen.
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Die Sterne der Quitzows waren erloschen. —
Das Gruftgewölbe an der Kuhsdorfer Kirche ist längst abgetragen, die Särge der Quitzows und Beulwitz sind in die Erde versenkt.
Märkische Fischerei Ausdrü cke . Aus Lögowb. Wildberg i.d.M.—
LGTeräte: ITäEm = Fischnetz. — Käscher = Ein kleines, an einem ( Bügel gespanntes Netz zum Abfischen der schmalen Gruben und Kuhlen. — f Angelsims = Angelschnur. — Hechthoken und Plöt zhoken = bezeichnen I
2. Fische: Außer den bekannten Fischen: Plötz, Barsch oder Bars, Hecht, ^ Schley finden sich in Kuhlen: Giebel = Karausche. Seine Schuppen haben oft einen goldgelben Glanz— Kurpietsch en = Schlammpeitzker. ein Knorpelfisch, der in schlammigen Gräben lebt und bei anhaltender Dürre sich tief in den Schlamm hineingräbt. Die Leute versichern, daß er beim Fangen „quietscht“. — Gründling = Ein kleiner fingerlanger Grätenfisch, der von den* Leuten „suer inkokt“, d h. sauer eingekocht, mit „Kusch und Busch“, also ganz gegessen wird. Die Leute sagen, unter dem Hinweis, warum sie nicht ausgenommen werden, „se hem nist bi sick“, d. h. sie haben nichts bei sich.
' 3. Fisch erei: Anpieren = Die Regenwürmer, bei uns Piermaden genannt, werden auf den Widerhaken gesteckt. — Affpieren = die Regen- würmer nach dem Fischen vor dem Trockenen der Angeln äbziehen. — Kräft - böker stellen = Krebshöker sind kleine Netze; in diese werden „Höpperhut“ und „Höpperflesch“ , d. h. Froschhaut und Froschfleisch getan, um den Krebs zu locken. Ganze Frösche frißt der Krebs nicht. Jetzt sind die Krebse bei uns ausgestorben. — Utlüchten = In schwülen Sommernächten ging man mit einer Laterne in dem Fluß entlang. Die Krebse kamen zum Licht und wurden gefangen. — Upplömern = d. h. den Grund aufrühren, um das Wasser durch den Moorgrund zu schwärzen. Es geschah bei dem Angeln; jedenfalls um Fische aufzuscheuchen. — Utpöhl en d. h. Auspfählen. Die Bauern schlugen in ihren Kuhlen auf den Weiden Pfähle, um das Raubüschen mit dem Käscher zu verhindern. Wollten sie fischen, so zogen sie diese heraus. — Rühmen d. h. räumen. Die Gräben wurden im Frühjahr geräumt, d. h. vom Kraut und Schlamm gereinigt, um besseren Abfluß zu schaffen. Bei dieser Gelegenheit wurden Fische gefangen, die gemeinsam von den Bauernknechten im Krug verzehrt wurden. — Rühmkös t = Räumefest. \ Nachdem die Räumung sämtlicher Gräben und Scheunen der Temnitz und des Strenggrabens beendet waren, gab es im Dorf das Rühmköst, an dem \ Knechte und Mägde teilnalnnen. Es wurde getanzt und getrunken. Jetzt, glaube ich, wird dies Fest nur den Dorfknechten gegeben. Früher kamen Knechte aus andern Dörfern und auch Brauer aus Dessow. Es kam zu
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die Größe der gebrauchten Haken. — Paukhomer *j ~=~Ein Holzhammer
am langen Stil, um damit auf das Eis zu schlagen und die Fische zu betäuben..
*) Das „o“ muß wie „oa“ gesprochen werden.