Heft 
(1907) 16
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19. (9. ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.

nannt, weil Büren dort für die kurfürstlichen Hetzjagden gehalten wurden.) Die Feste liegt auf einem durch viele charakteristische Gefäßreste und dgl. als spätweudisch zu bestimmenden Burgwall und ist im 17. Jahr­hundert für Geschützverteidigung eingerichtet worden. Eiserne Kanonen­kugeln von hier im Märkischen Museum. Die Feste liegt auf der Insel Neuenhagen, Kreis Königsberg i. M., Reg.-Bezirk Frankfurt und ist teil­weise zu Wohnungen vermietet. Am 11. März 1907 erließ das Kgl Domänenamt Nenenhagen, auffallender Weise unterzeichnetFrau E. Lange folgende Aufforderung an die Mieter:Da die Gebäude der Festung auf Anordnung der Königlichen Regierung im Sommer dieses Jahres abgebrochen werden sollen, wird Ihnen Ihre Wohnung hiermit zum 1. Juli d. Js. gekündigt. Diese Mitteilung war um so auffälliger, als unser Ehrenmitglied der frühere Regierungspräsident zu Frankfurt a. 0. Herr von Dewitz besonders eifrig für den Denkmalschutz einzu­treten pflegte. U. M. Herr Architekt Karl Wilke, der die Oderberger Gegend genaustens kennt, ersuchte nun, gleichzeitig als Pfleger des Märkischen Museums, den jetzigen Herrn Regierungs-Präsidenten zu Frankfurt a. O. den Abbruch zu verhindern.

Wir freuen uns, mit bestem Dank für Herrn Wilke, mitteilen zu können, daß der geuannte hohe Verwaltungsschef den Abbruch unter­sagt hat. Es soll sogar für eine bessere Erhaltung einzelner Teile der zumeist aus Ziegelwerk bestehenden Gebäude Sorge getragen werden.

III. Mitteilungen des Bundes Ileimatschutz. - 3. Jahrg. Febr. 1907 Nr. 2 Schriftleiter Robert Mielke. Enthält u. a. einen wohl orientierten Aufsatz:Die Grundlagen und Ziele des Ileimatschutzes sowie ein Referat über einen im Architekten-Verein hierselbst am 28. Januar 1907 gehaltenen Vortrag des Geh. Baurats K. Miihlke über Nordische Freilichtmuseen und ihre Übertragung auf deutsche Verhält­nisse. Mir sind persönlich dergl. Einrichtungen in Skansen bei Stock­holm (typisch und vorbildlich, erste derartige Schöpfung), sowie auf der herrlichen, hochbelegenen Bergwiese Frognerseteren bei Christania bekannt geworden. Dergl. wird sich bei vielen deutschen Städten vgl. Nr. IV nachahmen lassen, aber nicht, wie bereits vorgeschlagen, im Grunewald bei Berlin. Ich bin überzeugt, daß dergleichen dort bei der Geartung eines leider nicht geringen Teils unseres Weltstadtpublikums Fiasko machen würde, es würde, um einen Lieblingsausdruck dieses Publikums zu gebrauchen, einfachverulkt werden und dazu sind die Freilichtmuseen denn doch zu schade und zu wichtig. Diese Ansicht wird von unseren sachkundigen Mitgliedern Fräulein Elisabeth Lemke, R. Mielke, Sökeland, O. Monke, Dr. G. Albrecht, H. Maurer u. a. voll­ständig geteilt. In der Sitzung am 24. bei Besprechung des Bodeschen Berichts über die Kgl. Museen in Berlin wird das Thema nochmals zur Erörterung kommen. Siehe Nr. IX.