196
J. (ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.
mals für Johanna Stegen auf dem Sophienkirchhofe in der Bergstraße zu Berlin in die Wege zu leiten. Geplant ist ein einfacher aufrechtstehender Denkstein mit dem Namen, dem Geburts- und Todestage der Verstorbenen und einer kurzen Würdigung ihrer Tat, da kein Erinnerungszeichen ihr Grab schmückt.
An alle, die Verständnis und Gefühl für die wackere Tat des Heldenmädchens von Lüneburg haben, geht die Bitte, sich an der Sammlung für die Errichtung des Denkmals zu beteiligen. Beiträge ersuchen wir zu senden an Herrn Major z. D. Noel, Berlin W. 15, Lietzenburgerstraße 54 55.
Berlin, im März 1907.
Dr. Beringuier, Amtsgerichtsrat. Dr. Brendicke, Redakteur. Frensdorff, Verlagsbuchhändler. Friedei, Geheimer Kegierungsrat. Franz Körner, Kiesgrubenbesitzer. Noel, Major z. 1). Schweitzer, Redakteur und Hauptmann d. R. Wuttke, Superintendent a. D. und Pfarrer, Vorsitzender des Gemeindekirchenrats von Sophien.“
C. Naturgeschichtliches und Technisches.
VII. Erhaltung der mittleren Grünewaldseen. Nachtrag zu Nr. III.
Wir sind ersucht, den folgenden Aufruf unseren Mitgliedern mitzuteilen :
„Die Grunewaldmoore zwischen Hundekehle und Schlachtensee bilden ein Naturdenkmal ersten Ranges, dessen unveränderte Erhaltung im Interesse der Wissenschaft, des Unterrichts und der Kunst dringend wünschenswert ist. Die Eigenartigkeit des Moores nördlich vom Grune- waldsee besteht vor allem darin, daß hier, was sonst selten vorkommt, ein Hochmoor sich unmittelbar an ein Flachmoor anschließt. Bei einem etwa zweistündigen Spaziergange von Schlachtensee bis zu diesem Hochmoor können fast alle an Mooren überhaupt zu beobachtenden Erscheinungen in typischer Ausbildung studiert werden. Wir finden hier durch Faulschlammbildungen und durch Vertorfung verlandende Seen mit ins Wasser hineinwachsender Rohr-, Binsen- und Riedgrasumrahmung, schwingende Wiesen, Flachmoortypen, insbesondere Erlenbriicber, Zwischenmoore und endlich das öchte Hochmoor mit seinen infolge des nährstoffarmen Bodens verkrüppelten Kiefern und seiner ganz eigenartigen, interessanten Flora. Wie wichtig, ja fast unentbehrlich die im Grunewalde zu gewinnende lebendige Anschauung aller dieser Landschafts- und Vegetationsformen nicht nur für Geologen und Botaniker, sondern in noch höherem Grade für die Zwecke des praktischen Unterrichts ist, darin dürften die Lehrer unserer Hochschulen mit denen der Mittel- und Volksschulen völlig iibereinstiinmen. Alle Einsichtigen halten es im Interesse der Erziehung für dringend erforderlich, daß die